Die schönsten Serien-Scores, Vol. 2: TWIN PEAKS

Twin Peaks


Im zweiten Teil dieser Reihe möchte ich mich mit der meiner Meinung nach bis heute besten Arbeit von David Lynch beschäftigen. Der Kult-Mystery-Serie „Twin Peaks“, die er zusammen mit Mark Frost ersonnen und produziert hat.
Ich liebe die Werke von Lynch: „Der Elefantenmensch“, „Blue Velvet“, „Lost Highway“, „The Straight Story“, „Mulholland Drive“ … alles filmische Meisterwerke. Doch nichts hat mich bisher so dermaßen gekickt wie sein auf 2 Staffeln mit 30 Folgen angelegtes Psychogramm einer vermeintlich friedlichen, naturverbundenen Kleinstadtgemeinde. Wenn es einen roten Faden gibt der sich durch Lynchs Oeuvre zieht, dann wohl der Blick hinter die Fassade. In fast allen Filmen werden wir Zeuge von menschlichen Abgründen und unvorstellbaren Vorkommnissen. Und „Twin Peaks“ bildet dabei keine Ausnahme.

Die Serie beginnt mit dem Fund der Leiche der 16-jährigen Schülerin Laura Palmer, die gewaltsam umgebracht wurde. Der Mord wird vom jungen engagierten und lebensbejahenden FBI-Agent Dale Cooper zusammen mit dem örtlichen Sheriff Harry Truman untersucht. Im Laufe der Ermittlung entpuppt sich, dass viele Einwohner ein Motiv besessen haben und es kommen noch viele weitere mysteriöse und erschreckende Ereignisse ans Licht. …

„Twin Peaks“ besticht sowohl durch seine grandiose Charaktergestaltung, man kann die Dorfgemeinde wohl eindeutig als Zentrale aller durchgeknallten Figuren des Lynch’schen Kosmos bezeichnen, seinen trotz des dramatischen Grundtenors sehr humorvollen Inszenierung, einer hervorragenden Darstellerriege und, natürlich, dem grandiosen Score von Lnychs langjährigem Weggefährten Angelo Badalamenti.
Er kommt aus dem Jazz und das hört man seinem Soundtrack auch von vorne bis hinten an. Manchmal etwas sperrig, aber immer sehr cool und perfekt zum inhaltlichen Geschehen passend. Daneben versteht sich Badalamenti aber auch auf sehr gefühlvolle romantische Klänge, wie man schon an der Titelmelodie erkennen kann welcher zu meinen absoluten Lieblings-Openern gehört. Ein Stilmittel von Badalamenti ist, dass er in vielen Titeln immer wieder mit demselben Grundmotiv arbeitet, wie bei einer Fuge in der klassischen Musik. Dadurch bekommt der Soundtrack zusätzlich noch etwas erhabenes.

„Twin Peaks Theme“


„Laura Palmers Theme“


„Audrey’s Dance“


„Fresh Squezzed“


„The Bookhouse Boys“


„Night Life in Twin Peaks“


„Dance of the Dream Man“


„Love Theme from Twin Peaks“


Abschließend noch drei wunderschöne Songs die im Serienverlauf zu hören sind, gesungen von Julee Cruise:

„The Nightingale“


„Into the Night“


„Falling“

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