Monuments Men – Ungewöhnliche Helden (OT: The Monuments Men)

Monuments Men


Vielleicht waren meine Erwartungen ob des interessanten Sujets und des phänomenalen Casts etwas zu hochgesteckt, doch George Clooneys fünfte Regiearbeit vermochte mich leider nur bedingt zu unterhalten. Nach dem Trailer hatte ich eine Art Gipfeltreffen aus „Inglourious Basterds“ und „Ocean’s Eleven“ vor Augen. Doch der Film kann sich leider nie wirklich entscheiden, was er denn eigentlich sein möchte: ernstzunehmendes Weltkriegsdrama oder doch eher satirisches Biopic?

Gegen Ende des 2. Weltkriegs möchte eine kleine Schar amerikanischer und britischer Museumskuratoren und Kunsthistoriker wichtige Kunstschätze aus Europa bergen, bevor sie entweder durch die anhaltenden Kriegswirren zerstört oder von Hitlers Schergen gestohlen und versteckt werden. Unterstützt werden sie dabei von einem ehemaligen französischen Armeepiloten. Ihre Arbeit wird jedoch durch Ressentiments aus den eigenen Reihen behindert, da viele Generäle der alliierten Streitkräfte keine Soldatenleben für das Beschaffen von Gemälden und Statuen aufs Spiel setzen wollen. Daher teilen sich die sogenannten „Monuments Men“ in Zwei-Mann-Gruppen und suchen auf eigene Faust in Frankreich, Belgien und Deutschland nach wichtigen Kunstgegenständen. Nach anfänglichem Zögern hilft später auch noch eine französische Sekretärin, die für die Nazis arbeiten musste und den Versand diverser Objekte selbst mitbekommen hat, den Mannen bei ihrer Suche. …

Clooney erschafft dabei Szenen, die zum Teil herrliche, ja schon beinahe surreale, Komik bieten, aber auch sehr dramatische Sequenzen, die einem ans Herz gehen und eine wohldosierte Portion Action bekommt man auch noch geboten. Grundsätzlich also eine Mischung aus der ein wirklich hervorragender Film hätte werden können, doch irgendwie wirkt das Ganze am Ende zu unrund, zu statisch. Am besten lässt sich dies wohl mit dem Bild einer etwas uninspirierten Kunstausstellung beschreiben (um mal inhaltlich beim Filmplot zu bleiben): an jeder Wand für sich hängen Meisterwerke aus der Hand großer Künstler, doch der rote Faden der die Ausstellung zu einem Gesamtkunstwerk verschmelzen lässt fehlt leider.

Man bekommt wirklich sehenswerte Bilder geboten, Stars in großer Spiellaune und viele Sequenzen sind perfekt gesetzt. Doch muss man sich wirklich von Szene zu Szene hangeln, was auf Dauer leider etwas die Spannung und das Interesse schmälert. Zudem wäre eine Lauflänge von rund 90 Minuten völlig ausreichend gewesen.
Am besten haben mir übrigens die Szenen mit Bill Murray und Bob Balaban gefallen, ihr subtiler Humor ergänzt sich bis in die kleinste Nuance perfekt. Erwähnenswert ist auch der wieder einmal wunderschön anzuhörende Score von Alexandre Desplats. Er reicht dabei vom klassischen „Military Sound“ mit viel hohen Trompeten über fast schon John Williams typische Walzermelodien bis hin zu hochdramatischen Geigenklängen. Wenn es an diesem Film etwas wirklich Nominierungswürdiges geben sollte, dann auf jeden Fall der Soundtrack.



USA/ D – 2014 – 1 Std. 50 Min.
Regie: George Clooney
mit George Clooney, Matt Damon, Bill Murray, John Goodman, Jean Dujardin, Bob Balaban, Hugh Bonneville, Cate Blanchett, Dimitri Leonidas, Justus von Dohnányi & Michael Brandner
Genre: Kriegsfilm, Drama

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