Ach, es ist ein Jammer! Schon wieder wurde ein vielversprechender Oscarkandidat auf Anfang kommenden Jahres verschoben und somit die Oscarchancen gleich Null, siehe Beispiele wie Leonardo DiCaprio in „Shutter Island“. Fokus World wird Cronenbergs „Maps to the Stars“ nicht mit dem genügendem Kleingeld promoten, was für kleine Filme oft einem finanziellen Flop bedeutet. In diesem Fall besonders tragisch, weil Julianne Moore als eine der Favoritinnen galt für den begehrtesten Goldjungen der Welt, vor allem nachdem sie in Cannes dieses Jahr für den Film als „Beste Darstellerin“ ausgezeichnet- und letztes Jahr für ihre herausragende Leistung in „Game Change“ als Sarah Palin mit Preisen (u.a. dem Golden Globe, Screen Actors Guild Award und dem Emmy) überschüttet wurde. Nicht nur unter Filmkenner und Awardliebhabern, wie uns, gilt Julianne Moore seit mehr als einem Jahrzehnt als absolut überfällig was größere Filmpreise angeht. Diese Durststrecke brach wie erwähnt letztes Jahr, fehlte nur noch der Oscar um eine unserer besten lebenden Darstellerinnen zu würdigen!
Bereits 4x wurde sie für den Oscar nominiert (1997 für „Boogie Nights“, 1999 für „Das Ende einer Affaire“ und 2002 für „The Hours“ und „Dem Himmel so fern“), hatte aber immer das nachsehen, obwohl sie meines erachtens ihn für „Boogie Nights“ UND „The Hours“ bzw. „Dem Himmel so fern“ mehr als verdient gehabt hätte!
Zudem kommen die oscarwürdigen Auftritte in „Safe“ (1995), Magnolia (1999), „A Single Man“ (2009), „The Kids are alright“ (2010) und für viele auch für „Savage Grace“, besser bekannt als „Wilde Unschuld“ (2007), sowie „The English Teacher“ (2013) und „Stadt der Blinden“ (2008), für die sie frühen Oscar Buzz erhalten hat, am Ende aber an der fehlenden Kampagne scheiterte.
Zugegeben der Charakter ihrer Figur in „Maps to the Stars“ soll unsympatisch und sehr düster sein, aber sind es nicht meistens diese Rollen, die viel abverlangen und die schon den gewünschten Oscarsegen brachten, sie Charlize Theron in Monster, Denzel Washington in Training Day oder Sean Penn in Mystic River, um nur Einige zu nennen. In der Nebendarstellerkategorie wäre es ein Leichtes gewesen sie endlich auszuzeichnen. Gepaart mit ihrem Overdue-Status, wäre dies ein leichtes unterfangen gewesen, siehe Jeff Bridges für „A Crazy Heart“ oder Morgan Freeman (Million Dollar Baby).
Bleibt zu hoffen, dass „Still Alice“ in dem sie eine von Alzheimer Erkrankte spielt, dieses Jahr noch fertig gestellt und in den US-Kinos gezeigt wird oder soll man nun eher darauf hoffen und bauen, dass sie zusammen mit dem für 2015 angekündigten Projekt „Freeheld“ (Kurzfilmoscar 2007), um eine Krebskranke Lesbe, die für ihre Rechte einsteht, so über die Leinwand fegt, dass man nicht um sie herumkommt?
Ich für meinen Teil bin sehr traurig über die Entscheidung von Fokus World und hoffe noch auf ein diesjähriges Wunder, auch weil die potentiellen weiblichen Oscarkandiaten bisher nicht sonderlich stark erscheinen und mein Geduldsfaden langsam erschöpft ist, wünsche ich mir seitdem Winslet und Cottilard Oscargekrönt sind, nichts sehnlicher als das Julianne Moore ihren Goldjungen ENDLICH in den Händen hält, Frage mich aber: „Was muss diese Frau noch alles spielen um endlich gekrönt zu werden, während Andere, weniger talentierte Damen, diese Anerkennung einfach so hinterhergeworfen wird?“