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Da scheint All Is Lost nur ein kleiner Ausrutscher gewesen zu sein, denn mit seinem dritten Film liefert J.C. Chandor mit der Unterstützung von Oscar Isaac und Jessica Chastain das zweite schwere Kaliber ab. A Most Violent Year ist ein schwül drückendes Werk in der Genre-Tradition der 70er- und 80er-Jahre mit der bildsprachlichen wuchtigen Zeichnung von New York eines Martin Scorsese und Francis Ford Coppola. Sollte man in Zukunft an Remakes von Serpico, Hundstage, Cruising, Scarface oder Carlito’s Way arbeiten: Ruft einfach Oscar Isaac an.
Asterix im Land der Götter von Louis Clichy
Hat man sich erstmal an den neuen Animationsstil gewöhnt, entpuppt sich Asterix im Land der Götter als einer der stärksten Asterix-Verfilmungen überhaupt, bei dem sowohl Kinder als auch Erwachsene lachen können und der das Herz am rechten Fleck hat; und man merkt sehr deutlich, dass Louis Clichy als Animator an den Pixar-Filmen Oben und WALL·E mitgearbeitet hat. So kann es mit den Asterix-Animationsfilmen gerne weitergehen!
Fast & Furious 7 von James Wan
Von den zusammenhängenden Filmen ab Teil 4 ist Fast & Furious 7 leider der schwächste, was nicht am Cast rund um Vin Diesel und Paul Walker liegt, sondern dass ich mich von der hochgezüchteten Action erdrückt fühlte und was ich im Vorgänger noch irgendwie hinnehmen konnte, wollte dieses Mal nicht wirklich klappen. Da können einige schöne Szenen (wie z. B. der Kampf zwischen Jason Statham und Dwayne „‚Don’t Call Me The Rock!‘ THE ROCK“ Johnson gleich am Anfang) nicht darüber hinwegtrösten, dass gerade jemand wie Johnson schon recht schnell aus dem Rennen genommen wird und der von mir mit Freude erwartete Auftritt von Lucas Black in einer mickrigen Szene abgehandelt wird.
’71 – Hinter feindlichen Linien von Yann Demange
Auch wenn die eigentliche Geschichte jetzt nicht der große Pluspunkt in dem Film ist, ist die wiederholt starke Leistung von Jack O’Connell alleine es wert sich den Film anzuschauen; und auf die Kameraarbeit von Tat Radcliffe wäre jemand wie Paul Greengrass – der sich selber ja 2002 der Thematik des Nordirlandkonflikts mit dem halbdokumentarischen Bloody Sunday angenommen hatte – sehr stolz gewesen. Denn die vermitteln Enge, Gefahr, Wut und Spannung, ohne den Überblick zu verlieren oder dem Zuschauer Kopfschmerzen zu bereiten.
Felony – Ein Moment kann alles verändern von Matthew Saville
Es tut mir fast ein wenig leid, dass der Film nach einem starken Beginn bis zum Ende einfach so dahinfließt, denn mit seinem Gespann aus Jai Courtney, Joel Edgerton und Tom Wilkinson hätte man bestimmt einen besseren Thriller über Schuld und Sühne drehen können.
Sharknado 3: Oh Hell No! von Anthony C. Ferrante
Leider ist der satirische Witz des überraschend passablen Vorgängers nur in den ersten Minuten zu spüren, denn danach ist Sharknado 3: Oh Hell No! die meiste Zeit leider mehr wie der schlechte erste Film typischer The Asylum-Quark. Schade.
Skin Trade von Ekachai Uekrongtham
Ein DTV-Film mit Dolph Lundgren, Tony Jaa, Michael Jai White und Ron Perlman. Hatte ich typischen Videotheken-Quark erwartet, entpuppt sich Skin Trade doch als überraschend solider Action-Thriller mit im Kern ernsthaften Ambitionen der jetzt niemanden groß vom Hocker reißt, aber auch nicht das Verlangen weckt sich die Augen auszustechen.
Superfast! von Jason Friedberg und Aaron Seltzer
Ganz bestimmt steht uns bald die Apokalypse bevor, denn Superfast! entpuppt sich nach einem grausigen Start als der bis jetzt beste Film von Jason Friedberg und Aaron Seltzer. Das liegt vor allem daran, dass sie sich – wie schon bei Beilight – Biss zum Abendbrot – endlich mal darauf konzentrieren nur eine Filmreihe zu parodieren ohne dieses Unterfangen mit permanent eingestreuten anderen aktuellen Filmfiguren zu verwässern; und das bekommen sie – vor allem wenn man die Fast & Furious-Filme kennt – fast schon erschreckend gut hin. Kann man die meisten anderen Filmen der beiden selbst mit reichlich Alkohol nur schwer ertragen, kann man sich Superfast! auch ruhig nüchtern anschauen.
War Pigs von Ryan Little
Billiger Das dreckige Dutzend-Verschnitt von der B-Stange mit dem typischen Cast aus Dolph Lundgren, Mickey Rourke, Luke Goss und total unbekannten Typen die man aber auch nicht kennen muss.
Wie ein weißer Vogel im Schneesturm von Gregg Araki
Die Filme von Gregg Araki sind ja schon sehr speziell, aber zumindest Smiley Face fand ich in seiner Abgedrehtheit und dank Anna Faris nicht unsympatisch. Das klappt bei Wie ein weißer Vogel im Schneesturm leider nicht wirklich: Der Cast um Shailene Woodley, Eva Green und Christopher Meloni geht in der Inszenierung von Araki komplett unter und man bekommt weder die Figuren noch die eigentliche Geschichte irgendwie zu fassen oder dass man sich für das Geschehen interessiert.
Wyrmwood: Road of the Dead von Kiah Roache-Turner
Ziemlicher abgefahrender Mix aus Dawn of the Dead und Mad Max. Damit ist auch tatsächlich alles gesagt.
Requiem for a Dream von Darren Aronofsky
Nicht so verstörend wie immer alle behaupten, aber Burstyn, Connelly, sowie Schnitt, Ton und Musik auf jeden Fall oscarreif.