Zoolander No. 2

15 Jahre nach ihrem ersten und letzten Abenteuer auf der großen Leinwand sind die Männermodels Derek Zoolander (Ben Stiller) und Hansel (Owen Wilson) zurück auf dem Laufsteg und warum der Film zwar unterhält, aber nicht an seinen großartigen Vorgänger heranreicht, erfahrt ihr in meiner Review.

Zum zweiten Mal als Schauspieler und ersten Mal als Regisseur dreht Ben Stiller eine Fortsetzung zu einem seiner Filme ohne nur seine Stimme herzugeben: Nach Nachts im Museum 2 und Nachts im Museum: Das geheimnisvolle Grabmal folgt also leider nicht Tropic Thunder 2: Kirk Lazarus weiß jetzt wirklich wer er ist, Starsky & Hutch 2: Huggy Bear is Back! OH YEAH! oder Voll auf die Nüsse 2: Noch mehr auf die Nüsse, aber zumindest Zoolander No. 2; und das ist viel besser als The Cable Guy 2: NO GOD! NO GOD, PLEASE NO, NO, NO, NOOOOO.

Der erste Zoolander-Film gefiel vor allem durch das gewohnt großartige Zusammenspiel zwischen Ben Stiller und Owen Wilson und die funktioniert auch 15 Jahre und gefühlt 100 gemeinsame Filme (in Wirklichkeit sind es mit diesem hier 12 Filme) noch immer tadellos und weiß zu unterhalten. Dazu kommen großartige Cameos von einem schwangeren Kiefer Sutherland – klingt komisch, ist aber so -; dem Rückkehrer Billy Zane – der nie besser war als in diesen beiden Filmen; außer in Phantoms: Da war er der Hammer! Ach Nein: Das war Ben Affleck; einem leider schon größenteils im Trailer verbratenen Benedict Cumberbatch, der dem Affen aber trotzdem ordentlich Zucker – oder besser: Feuer – gibt; Modeschöpfer Tommy Hilfiger der hier sein wahres Ich zeigt?; Justin Bieber – der seine Sache gar nicht so schlecht macht -; und die Krönung in Person von Sting – dem Typen aus Dune – Der Wüstenplanet, nicht der mit dem bemalten Gesicht und dem Baseballschläger – dem eine der besten Szenen gehört.

Leider hat aber auch Zoolander No. 2 mit den typischen Schwächen von Fortsetzungen zu kämpfen: Die Story wurde größer, weiter, lauter, aber nicht unbedingt besser und gerade aus der weiblichen Verstärkung in Person von einer komplett verschenkten Kristen Wiig und der zumindest soliden Penélope Cruz hätte man mehr herausholen können. Auch Will Ferrell als zurückgekeherter Gegenspieler Mugatu bleibt etwas hinter den Erwartungen und seinem Können zurück, hat aber zumindest eine brüllend komische Szene mit Ben Stiller im Knast.

Trotz dieser Schwächen muss ich aber sagen, dass mich Stiller mit Zoolander No. 2 unterhalten hat, auch wenn er hinter seinen letzten Arbeiten Tropic Thunder und Das erstaunliche Leben des Walter Mitty zurückbleibt und mit einem Wimpernschlag gut geworden ist und nicht nur durchschnittlich.

Fazit: Wer den ersten Film mochte, dem könnte auch Zoolander No. 2 gefallen, auch wenn er dessen Klasse nicht ganz erreicht. Ist man ein Gegner des ersten Films: Spart auch die 100 Minuten. Auch wenn ihr witzige Cameos verpasst. Und jetzt: Relax aufgelegt – denn nur Vinyl ist das einzig Wahre! – und den Blue Steel-Blick geübt.

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