
Nachdem ich Euch vor einiger Zeit die erste Staffel dieses schon (fast) Serienklassikers vorgestellt habe, wird es mehr als Zeit die anderen Staffeln nachzuschieben. Mal schauen was ich anhand meiner Notizen noch zusammentragen kann! 😉
Staffel 2:
Unser Lieblingsforensiker, der beim Metro Police Department in Miami arbeitet und nachts seinem tödlichen Bedürfnis nachgeht, gerät selbst ins Visir seiner Polizeikollegen als Taucher auf zahlreiche Leichensäcke vor der Küste Miamis entdecken, die Dexter dort zuvor entsorgt hat. Um das MPD zu unterstützen, stellt das FBI Special Agent Lundy für den Fall ab, der dem mysteriösen „Bay-Harbor-Metzger“ das Handwerk legen soll und kommt Dexter immer wieder verdammt nah auf die Schliche. Aber er ist nicht der Einzige, der ihm auf der Fährte ist, auch Sgt. Doakes intensoviert seine Bemühungen herauszufinden, was mit seinem Kollegen nicht stimmt. Damit aber nicht genug, auch in der Beziehung zu Rita kriselt es gewaltig, weil er sich oft Nachts hinausschleicht und sich so oft geheimnisvoll verhält. Als er zunehmend in Bedrängnis gerät gibt Dexter vor ein Drogenproblem zu haben und begibt sich in eine Selbsthilfegruppe, wo er Lila kennenlernt und glaubt in ihr eine Seelenverwandte gefunden zu haben. Als die beiden sich immer näher kommen, fängt Dexter an immer mehr Fehler zu machen, so dass seine Verfolger ihm gefährlich nahe kommen und es zu einem Showdown in einer abgelegenen Holzhütte kommt…

Nach dem grandiosen Finale der ersten Staffel waren die Erwartungen natürlich hoch, doch das Pulver wurde noch nicht vollends verschossen wie sich zeigen sollte. Ungewöhnlich für eine mehrteilige Serie indes, dass Dexter bereits in der 2. Staffel ins Fadenkreuz der Ermittlungen gerät, anstelle einen neuen Serienkiller als Showrunner einzuführen. Doch die Autoren schaffen es das Ausgangsniveau halten zu können, welches vor allem das Katz und Maus-Spiel zwischen zwischen Doakes und Dexter geschuldet ist. Zudem erhält der Zuschauer weiter Einblick in das Seelenleben des Protagonisten, der sich in Staffel 2 in eine Art Selbstfindung befindet.
Neben Michael C. Hall, der mit seiner Titelfigur eine der interessantesten Protagonisten in der Serienlandschaft verkörpert, gebührt besonderes Lob an Keith Carradine als Special Agent Lundy, der sofort einen tollen Einstand feiern kann und Erik King als Sergeant Doakes, der Dexter bis zur Selbstaufgabe an den Fersen klebt. Aber auch Jennifer Carpenter, die Dexters Schwester Debra Morgan darstellt, findet sich immer mehr hinein ihren Charakter und punktet sowohl mit spielerischer Tiefe, vor allem im Zusammenspiel mit ihrem Buder und Agent Lundy, als auch mit ihrem brachialen Humor für jede Menge Lacher. Lauren Luna Vélez, die mir als Lt. Maria LaGuerta bereits in der ersten Staffel gut gefallen hat, weiß ebenso positiv zu gefallen, wie Jaime Murray als geheimnisvolle Lila, wenngleich ihre Figur gegen Ende der Staffel etwas nervig wurde.
Folgenübersicht:
- 2.1. Verflucht (OT: It´s Alive!) – 9,0/10
- 2.2. Einfach loslassen (OT: Waiting to Exhale) – 8,0/10
- 2.3. Der düstere Begleiter (OT: An Inconvenient Lie) – 8,5/10
- 2.4. Hitzewelle (OT: See-Through) – 8,5/10
- 2.5. Superhelden (OT: The Dark Defender) – 9,0/10
- 2.6. Dex, Lügen und Video (OT: Dex, Lies and Videotape) – 8,5/10
- 2.7. Das Manifest des Metzgers (OT: That Night, a Forest Grew) – 8,5/10
- 2.8. Falsches Spiel (OT: Morning Comes) – 9,0/10
- 2.9. Widerstand ist Zwecklos (OT: Resistance is Futile) – 9,5/10
- 2.10. Die Wahrheit über Harry (OT: There´s something about Harry) – 8,5/10
- 2.11. Entscheidungen (OT: Left turn ahead) – 8,5/10
- 2.12. Amour fou (OT: The British Invasion) – 9,0/10

Regie: Paul Verhoeven
Genre: Drama / Erotikthriller
Darsteller: Isabelle Huppert, Laurent Lafitte, Anne Consigny, Charles Berling, Virginie Efira, Christian Berkel, Judith Magre, Jonas Bloquet, Alice Isaaz, Vimala Pons, Raphaël Lenglet

Staffel 3:
Nach den Ereignissen in der zweiten Staffel möchte Dexter seinen Blutdurst aneinen Mörder namens Freebo stillen, doch tötet in einem Kampf aus Notwehr den vermeintlich unschuldigen Oscar Prado, den Bruder des Bezirksanwaltes Miguel Prado, während Freebo entkommen kann. Gewissensbisse plagen ihn, da er zuvor noch nie einen unschuldigen Menschen getötet hat. Sowohl Dexter als auch Miguel begeben sich auf die Suche nach Freebo und aus diesen gemeinsamen Hass auf Mörder scheint sich zwischen den beiden eine echte Freundschaft zu entwickeln und sie beschließen gemeinsame Sache zu machen, doch wie sehr können sie sich gegenseitig trauen?
Neben dem großen Handlungsstrang mit Miguel Prado wird die Beziehung zu Rita vertieft, die schwanger ist und Dexter mit für ihn völlig neuen Gefühlen konfrontiert. Rational gesehen sprechen keine Gründe dafür das Kind zu behalten, doch Rita möchte es auf jeden Fall austragen und Debra bestärkt ihren Bruder darin sich der Verantwortung zu stellen und ihm zur Seite zu stehen. Um Rita zu beweisen, dass er es ernst mit ihr meint macht er ihr einen Heiratsantrag, den sie annimmt.

Debra fokussiert sich derweil fast ausschließlich auf ihre Arbeit, um eine Beförderung zum Detective zu erreichen. Nachdem ihr der Freebo-Fall aufgrund einer ungeschickten Aussage entzogen wird, soll sie mit ihrem neuen Partner Quinn den „Häuter“ dingfest machen und beginnt eine Affäire mit dem Informanten Anton, der später vom gesuchten Killer entführt und gefangen hält. Werden Debra und Quinn ihn rechtzeitig aus den Fängen des „Häuters“ befreien können?
Nach den ersten beiden grandiosen Staffeln ist es eigentlich nur eine Frage der Zeit wann das Anfangsniveau etwas abfällt, doch so recht möchte ich der 3. Staffel dies nicht bescheinigen, denn auch diese 12 Episoden haben ihren gewissen Reiz. Zwar wird hier die Spannungskurve nicht so oft und lange gehalten wie zuvor, doch dafür wird weiter in die Tiefe gearbeitet und herauskommt eine wie ich finde durchweg zufriedenstellende Staffel, die sich im Dexterkanon sehr gut einordnet und weit über dem gängigen Serienniveau liegt. Ein besonderes Highlight ist für mich die Nebenhandlung um Margo Martindales (Im August in Osage County) Charakter und dessen Krebserkrankung. Die Episoden mit ihr zählen zu den emotionalsten und am sensibelst Erzähltesten der gesamten Serie und werten die 3. Staffel für mich definitiv noch einmal etwas herauf.
Folgenübersicht:
- 3.1. Ein neuer Kodex (OT: Our Father) – 8,5/10
- 3.2. Auf der Suche nach Freebo (OT: Finding Freebo) – 8,5/10
- 3.3. Jagdinstinkt (OT: The Lion sleeps tonight) – 8,0/10
- 3.4. Rollenspiele (OT: All in the Family) – 8,0/10
- 3.5. Abstecher nach Bimini (OT: Turning Biminese) – 8,5/10
- 3.6. Teamwork (OT: Sí se puede) – 8,0/10
- 3.7. Ein Akt der Gnade (OT: Easy as Pie) – 9,5/10*
- 3.8. Schmetterlingseffekte (OT: The Damage a Man can do) – 8,5/10
- 3.9. die Geister, die ich rief… (OT: About last Night) – 8,5/10
- 3.10. Ende der Freundschaft (OT: Go your own Way) – 9,0/10
- 3.11. Adios, Amigo (OT: I had a Dream) – 8,5/10
- 3.12. Überlebenswille (OT: Do you Dexter Morgan?) – 9,0/10

Creator: James Manos, Jr.
Genre: Drama, Crime
Darsteller: Michael C. Hall, Jimmy Smits, Jennifer Carpender, David Zayas, James Remar, Julie Benz, Lauren Luna Vélez, David Ramsey, Desmond Harrington, uva.
Nachdem der kleine Harrison das Licht der Welt erblickt hat, wird es für Dexter organisatorisch immer schwieriger seinen Mordgelüsten nachzugehen und damit den Blutdurst zu stillen, die sein düsterer Begleiter von ihm abverlangt. Ein Anderer kann diesem Verlangen offenbar besser nachkommen, denn bereits in den ersten Szenen sieht man einen Mann gehobenen Alters, der zusammen mit einer jungen Frau in der Badewanne liegt und ihre Aterien öffnet und sie ausbluten lässt. Infolge der Ermittlungen kehrt der mittlerweile pensionierte Special Agent Frank Lundy (Keith Carradine) zurück zum MPD und sieht in dem Täter den von ihm lange verfolgten Trinity-Killer (John Lithgow), der so genannt wird, weil er in Dreier-Zyklen mordet.
Diese Zyklen beinhalten immer dasselbe Schema: Zuerst wird eine junge Frau in einer Badewanne ermordet, dann wird eine Mutter dazu gebracht Selbstmord zu begehen und als Letztes wird ein Familienvater mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen. Schockierenderweise nehmen wir als Zuschauer direkt Teil an den Greueltaten dieses Soziopaten, während er zuvor äußerst kultiviert und kommunikativ in Erscheinung tritt und das Vertrauen seiner Opfer gewinnt. Merkmale, die ihn noch erschreckender, wenngleich auch auf eine verstörende Art faszinierend erscheinen lässt. Dieser Faszination kann sich auch Dexter nicht entziehen, der aufgrund von Lundys umfangreichen Unterlagen zum Trinity-Killer auf seine Fährte gerät, doch anstelle ihn zu Töten es erstmal vorzieht von ihm zu lernen bzw. hinter das Geheimnis dieser Zyklen zu kommen. Diesbezüglich schafft er einen Vorwand um sich unter dem falschen Namen Kyle Butler mit ihm anzufreunden und läuft Gefahr jederzeit von ihm enttarnt zu werden…
Weiter möchte ich an dieser Stelle nicht gehen, denn wer will schon bei so einer grandiosen Staffel gespoilert werden? Schon lange vor dieser war mir bekannt, dass die Vierte die Beste der gesmaten Serie sein soll, hoch demnach auch unsere Erwartungen, doch wir wurden nicht enttäuscht – im Gegenteil! Die 12 Episoden gehören tatsächlich zu den Besten, die wohl jemals geschrieben und inszeniert wurden. Alle Beteiligten sidn auf der Höhe ihres kreativen Schaffens, alles fügt sich wunderbar zusammen. Viele der Folgen schaffen einen intensiven sog, den man sich nur schwer entziehen kann und es gibt einige Cliffhänger und Ereignisse, die einen fassungslos zurücklassen. Wirklich ganz großes Kino! John Lithgow gibt den perfekten Antagonisten für Dexter ab und hat sich seine Palette an Preisen für diese Rolle (u.a. den Golden Globe und Emmy) redlich verdient. Nach 3 erfolglosen Anläufen bei den Globes und bei der Screen Actors Guild gab es für Michael C. Hall für diese Staffel dann auch endlich den Zuschlag. Hochverdient und zu dem Zeitpunkt schon mehr als Überfällig!
Lediglich der Nebenstrang um LaGuerta und Batista, die eine Affäire miteinander beginnen, stößt manchmal etwas sauer auf und Quinn lässt erste Anzeichen aufblitzen, dass seine Figur in Zukunft noch nerviger werden könnte. Aber die beiden Tatsachen können nicht über den herausragenden Gesamteindruck hinwegtäuschen, so dass die Staffel an der Höchstwertung kratzt und für mich mit der ersten Staffel von Prison Break, der Letzten von Breaking Bad und dem Six Feet Under-Finale um die Serienkrone ringt! Das ist Fernsehen auf absolut höchstem Niveau, weswegen man sich DEXTER definitiv mal zu Gemüte führen sollte, falls man es noch nicht getan hat! Ihr werdet es nicht bereuen!
Folgenübersicht:
- 4.1. Ein Leben wie im Traum (OT: Living the Dream) – 9,0/10
- 4.2. Hängepartie (OT: Remains to be Seen) – 9,0/10
- 4.3. Vandalenjagd (OT: Blinded by the light) – 9,0/10
- 4.4. Sucht nach Freiheit (OT: Dex takes a Holiday) – 9,5/10
- 4.5. Dirty Harry (OT: Dirty Harry) – 10/10
- 4.6. Familienväter (OT: If I had a hammer) – 9,5/10
- 4.7. Models, Morde, Missverständnisse (OT: Slack Tode) – 9,0/10
- 4.8. Bereuen ist menschlich (OT: Road Kill) – 9,5/10
- 4.9. Das Fest der Dankbarkeit (OT: Hungry Man) – 10/10
- 4.10. Die Unschuld des Kindes (OT: Go your own Way) – 9,5/10
- 4.11. Hallo, Dexter Morgan! (OT: Hello, Dexter Morgan) – 10/10
- 4.12. Die Schlange zieht sich zu (OT: The Getaway) – 9,5/10
