HBO verfilmt das Leben des Börsenbetrügers Bernie L. Madoff in Gestalt von Robert DeNiro, der seit gut einem Jahrzehnt endlich mal wieder eine Hauptrolle gefunden hat, in der er ganz aufgehen kann. Ihm zur Seite steht seine treue Ehefrau, verkörpert durch Michelle Pfeiffer, die mit dieser Rolle ihr Hollywood-Comeback feiert und mit Where is Kyra?“, Darren Aronofskys „Mother!“ an der Seite von den Oscarpreisträgern Jennifer Lawrence und im hoch gehandeltem Remake von Mord im Orient-Express dieses Comeback unterstreichen versucht.
Barry Levinson (Regieoscar für „Rain Man“) inszeniert das Leben des Investunternehmers, der sich mit dem Ponti-Schema ca. 65 Milliarden Dollar von seinen Klienten erschlich und sie in den finanziellen Ruin stürzte. Hauptsächlich in Rückblenden wird geschildert, wie Madoffs Familie durch die Aufdeckung seiner Geschäfte ins Unglück gestürzt wird.
Leider versäumt es der Film trotz solidem Handwerk und exzellenten Schauspielleistungen in die Tiefe zu arbeiten. Grund dafür ist das oberflächliche Drehbuch, welches den Aufstieg und Fall nur anreißt und den Opfern nicht gerecht wird. Als Mehrteilige Serie hätte „The Wizard of Lies“ vielleicht besser funktioniert, einen Blick auf den für 3 Emmys nominierte TV-Film kann man aber dennoch riskieren. Vor allem, wenn man wie ich Sehnsüchtig wieder auf eine bessere Rollenauswahl von DeNiro und Pfeiffer gewartet hat.