Fast 10 Jahre sind vergangen seit der Serienkiller und Forensiker des Miami-Metro Police Department, Dexter Morgan (Michael C. Hall), seinen Tod vortäuschte. Nach dem Tod seiner Schwester Debra (Jennifer Carpenter) musste er sein altes Leben hinter sich lassen, das ihn zu viele Opfer kostete. Auch von seiner Partnerin Hannah sowie seinem Sohn Harrison distanzierte er sich und ließ diese ein neues Leben in Argentinien ohne ihn beginnen. Mittlerweile lebt Dexter unter dem Radar und mit neuer Identität in der kleinen Stadt Iron Lake in Upstate New York.
In der Kleinstadt Iron Lake hat der Truck-Stop-Besitzer Kurt Caldwell (Clancy Brown) das Sagen. Vom kleinen Lastwagenfahrer hat er sich durch harte Arbeit ein eigenes kleines Imperium mit einer Flotte von Lastwagen errichtet. Sein Sohn Matt bereitet ihm jedoch durch verschiedene Fehltritte immer wieder Sorgen. Bald werden die Leben von Dexter Morgan und Kurt Caldwell miteinander kollidieren. Dexters Dunkler Begleiter lässt sich nicht zum Schweigen bringen. Blut wird fließen…
Die Crime-Serie Dexter lief ursprünglich von 2006 bis 2013 für 8 Staffeln beim US-Sender Showtime. Acht Jahre nach dem von vielen Fans kritisierten Serienende wurde im Oktober 2020 offiziell ein Revival von Dexter angekündigt, das im Winter 2021 unter dem Titel Dexter: New Blood als Miniserie veröffentlicht wurde und zu dem ich einige Zeilen loswerden möchte!
Eine verschneite Kleinstadt hat mir als Szenerie sehr gut gefallen. Das Ambiente, der Look ist sehr atmosphärisch und sieht toll aus. Inhaltlich ist die Staffel durchaus spannend und unterhaltsam und führt zu einem konsequenten Ende. Für mich persönlich war das Ende im Verlauf der Episoden relativ offensichtlich, was es aber nicht automatisch zu einem schlechten Ende macht. Daher bin ich auch Monate später noch etwas traurig darüber, dass das Serien-Reboot aufgrund seines „unbequemen“ Endes, dann doch runtergemacht wurde, obwohl die Folgen 1-9 vorher von den Fans so gelobt wurden. Es ist ja nicht wie bei Games of Thrones, dass plötzlich nahezu alle Charaktere nach zig Staffeln ihre Charakterzüge veränderten.
Und auch wenn es unwahrscheinlich ist wäre theoretisch Potential für eine Fortsetzung vorhanden – sogar mit allen Charakteren – von daher abwarten! Manchmal fragt man sich, was die so genannten Fans von einem Revival erwarten, dass nur dafür da war, um das vielfach kritisierte Serienfinale gerade zu biegen. Wobei es eigentlich nur die allerletzte Szene ist, die kritisiert wurde. Hätte man diese weggelassen wäre es ein sehr schönes offenes Ende gewesen, aber so ist es ja immer, wenn eine Serie so einen Kult aufgebaut hat, dass die Fallhöhe umso höher ausfällt. Das hat neben Game of Thrones und Dexter auch Lost damals zu spüren bekommen.
Ich bin mit dem Revival sehr zufrieden und habe „Dexter: New Blood“ als besten Dexter-Content seit Staffel 7 des originalen „Dexter“ empfunden. An Staffel 4 mit Trinity reicht weiterhin nichts heran, aber besser als die Staffeln 6 und 8 war „New Blood“ allemal. Vor allem der Gegenspieler, Dexters Sohn Harrison, Dexters Freundin und die Gastauftritte vom Trinity-Killer und Batista wussten zu gefallen. Einzig alleine die sehr eintönige Verwendung von Debra-Schauspielerin Jennifer Carpenter hätte man besser ausarbeiten können und das es kein Face-off zwischen Dexter und Batista gegeben hat wurde definitiv verschenkt und dies ist wirklich sehr sehr schade. Das hätte ganz groß werden können!
Viele Fans enttäuschte das nicht erfolgte Wiedersehen zwischen Batista und Dexter, doch immerhin erfahren wir durch die kurze Interaktion im Finale, dass Batista mittlerweile glücklich verheiratet und Captain der Miami Metro-Polizei ist. Aber das ist noch nicht alles, denn es gibt auch für alle die genau hinschauen ein Update zu Dexters alten Miami-Kollegen ab. Denn bevor Batista auf seinem Computer Angelas Foto vergrößert, bekommt man Gelegenheit etwa eine Sekunde lang Batistas E-Mail-Postfach genauer zu studieren. Kurz pausierende Dexter-Fans können hier ein paar echte Leckerbissen entdecken.
Denn wenn wir in der letzten Dexter New Blood-Folge die E-Mail-Betreffzeilen und die ersten Sätze dieser elektronischen Post lesen, erfahren wir, wie es Joey Quinn (Desmond Harrington) und Vince Masuka (C.S. Lee) ergangen ist. Die alten Miami-Kollegen leben noch immer und erzählen mit dem kurzen schriftlichen Einblick ihre Geschichte fort:
Dexters alter Forensiker-Kollege Masuka, der mit seinen grenzwertigen Witzen in den 8 Miami-Staffeln nicht eben Erfolg bei den Frauen hatte, lädt nun zu seiner Bachelor-Party ein. Er arbeitet weiter im Labor (und verschickt dazu Berichte), hat aber offenbar auch eine Person gefunden, die sein Ja-Wort annehmen will. Doch natürlich wäre Masuka nicht Masuka, wenn er nicht vorher noch zu eine zwielichtgen Junggesellenabschied einladen würde („kommt schon, ich hab alles gebucht“), um einen drauf zu machen. Debras alte Flamme Quinn ist weiterhin als Detective der Miami Metro Police tätig. Neben Mails zu unbekannten Frauenleichen („Jane Doe“) scheint außerdem die Freundschaft zu Angel überdauert zu haben, denn er fragt, ob sie wirklich zu Masukas Party gehen müssen.
Auch wenn viele Miami-Bekanntschaften aus der Dexter-Originalserie nicht in New Blood zurückkehrten, schenkt die Miniserie ihnen hier im Finale doch noch einen augenzwinkernden Verweis, und zeigt damit, dass zumindest in Florida durch Dexters Weggang alles gut ist.
Folgen-/Wertungsübersicht:
- Kältewelle (8,5/10)
- Megascheiße (8,0/10)
- Rauchzeiten (8,0/10)
- H heißt Held (8,5/10)
- Runaway (8,5/10)
- Zu viele Thunfisch-Sandwiches (9,0/10)
- Haut auf ihren Zähnen (8,5/10)
- Unfaires Spiel (9,0/10)
- Der Familienbetrieb (9,5/10)
- Die Sünden des Vaters (7,5/10)
Gesamt: 8,6/10
Wer noch nicht genug hat kann meine Rezensionen für die Staffel 1, sowie den Staffel 2-4 nachlesen, wenn ihr auf die Verlinkungen klickt! Viel Spaß beim Lesen und mit den Kommentaren, die es besonders bei dieser Serie zu Hauf gibt! ^^