Der Film, der gerade weltweit einschlägt, handelt von 3 Space-Exoten, die Jagd auf einen draufgängerischen Erdenbewohner machen um dessen Kopfgeld zu kassieren, als dieser an einer mysteriöse Metallkugel mit Superkräften gelangt. Diese raufen sich dann aber Zusammen, um sich mit einem Fünften im Bunde gegen das Böse zu stemmen und sich fortan „Die Guardians of the Galaxy“ nennen.
Die meisten Comic-Adaptionen der letzten Jahre kranken an den Abnutzungserscheinungen des Genres. Sicherlich, der Witz sitzt, die Optik ist einzigartig und der Soundtrack bietet auch echten Nostalgikern etwas, aber darüber hinaus wiederholt sich die ewig gleiche Geschichte von „Gut“ gegen „Böse“ in all ihrer Einfachheit. Das ließe sich durchaus als Stilmerkmal des Marvel-Universums interpretieren, doch täte diesem Franchise eine Generalüberholung wohl ganz gut. Mit „Guardians of the Galaxy“ ist dies nicht gelungen, aber Regisseur-Neuling James Gunn legt einen Film vor, der vor allem mit seinen Charakteren Rocket und Groot (einem sprechendem Waschbären, der bereits aus 22 Hochsicherheitsgefängnissen erfolgreich fliehen konnte und einem auf 3 Wörter beschränkten riesigen Baum, der beliebig viele Äste sprießen lassen kann) eine Menge Spaß bereitet und darauf kommt es bei „Blockbusterkino“ ja im Grunde auch irgendwie am Meisten an, oder? Das dabei kein hochphilosophischer Humor verwendet wird, versteht sich wohl von selbst…
Nach all den vielen schlechten Adaptionen in den letzten Jahren, genannt sei hier vor allem die letzte unterirdische Superman-Verfilmung, punktet der Film durch die lockere Einfachheit der Erzählung und den sympathischen Charakteren. Doch seien wir mal ehrlich, der Hype um den Film ist überzogen (8,6 bei imdb., bei Moviepilot höher als die beiden Pate-Klassiker *hust*), als reiner Unterhaltungsfilm funktioniert er allerdings ausgesprochen gut und auch wenn mal wieder der Antagonist ausgesprochen einfältige Charakterzüge bekommen hat, stimmt das Gesamtbild und vor allem natürlich die technische Seite. Der Oscar für die visuellen Effekte dürfte zwischen den „Guardians“ und der Fortsetzung vom „Planet der Affen“ auszumachen sein.
Trotz meiner wie ich finde durchaus sehr soliden Endnote, wäre es für die Zukunft schön liebe Studiobosse und Drehbuchschreiber, wenn man schon Charaktermimen wie Glenn Close, Benicio del Toro und Djimon Hounsou verpflichten kann, dann sollte man ihnen auch zu tun geben und an der Tiefe der Figuren arbeiten, insbesondere beim Antagonisten. Wie dies auch in diesem Genre funktionieren kann, zeigt die Batman-Verfilmung „The Dark Knight“ in der Vergangenheit. Vielleicht nimmt man dies für Teil 2 in Angriff, denn diesen wird es nach dem bisherigen Einspielergebnis auf jeden Fall geben und dann könnten auch die letzten Nörgler zufrieden gestellt werden! 😉