Da hat sich Jason Reitman aber zum ersten Mal so richtig verrannt, denn die eigentlich interessante Grundidee – die in Disconnect sehr viel besser umgesetzt wurde – wäre genau richtig für ihn gewesen. Leider sind die Figuren keine richtigen Menschen, sondern Abziehbilder und nur mit Elena Kampouris, Ansel Elgort und Kaitlyn Dever kann man mitfiebern. Und warum zum Henker übernimmt Jennifer Garner nur noch grauenhaft geschriebene Rollen die immer unsympathisch sind?
Avengers 2: Age of Ultron von Joss Whedon
Sogar einen Ticken besser als der erste Teil. Joss Whedon fackelt nicht lange und lässt ein Feuerwerk ohne Pause auf die Zuschauer los die vom fantastisch eingespielten Cast weiter befeuert wird. Dass manche Arthouse-Kunstkucker damit überfordert sein könnten überrascht wenig. Popcornkino? Ist doch eh immer Käse! Und jetzt reicht mir doch einer den 75er Blablabloblang mit dem wunderbar süffigen Abgang der so schön am Gaumen kitzelt während ich mir den neuen Film des kirgistischen Filmemachers Boris Schenko anschaue, der über eine Bergziege handelt die 2 Stunden lang eine saftige Bergwiese abknabert und damit einen gewohnt bissigen Kommentar über den heutigen Raubtier-Kapitalismus abliefert. Pfff…Popcornkino: Wie primitiv!
Die Entdeckung der Unendlichkeit von James Marsh
Was den Film so zauberhaft macht ist leider nicht das Drehbuch – das typisch britisch ist und halt „nur“ gut -, sondern die darstellerischen Leistungen von Eddie Redmayne und Felicity Jones die beide absolut fantastisch als Stephen und Jane Hawking sind und nicht genug in den Himmel und darüber hinaus gelobt werden können.
Serena von Susanne Bier
Kommen wir zu den guten Seiten: Tolle Kameraarbeit und Ausstattung; kommen wir zu den weniger guten Seiten: Der komplette Rest. Jennifer Lawrence und Bradley Cooper wussten wohl beide nichts mit dem Drehbuch anzufangen und waren wohl vertraglich zu diesem Machwerk verpflichtet. Zumindest geben sie sich Mühe und wie Susanne Bier so einen Käse drehen konnte, der wohl besser im Giftschrank geblieben wäre, wird man vielleicht nie erfahren.
The Homesman von Tommy Lee Jones
Von Tommy Lee Jones sehr roh und direkt in Szene gesetzt kann sich am Anfang vor allem Hilary Swank auszeichnen die wahrscheinlich ihre beste Leistung seit Jahren in den staubigen Boden spielt. Aber auch Tommy Lee Jones überzeugt nicht nur hinter, sondern auch vor der Kamera und übernimmt zum Ende hin das Ruder um das Baby nach Hause zu bringen. Neo-Western und Tommy Lee Jones: Da scheinen sich zwei gefunden zu haben.
Horsemen von Jonas Åkerlund
Jonas Åkerlund taucht seinen Thriller mit der 08/15-Story in wunderschöne Bilder und dank Dennis Quaid in der Hauptrolle verzeiht man es auch, dass man den Film so schon öfters gesehen hat.
Jeden Tag aufs Neue von Jeff Bleckner
Es ist vor allem die zauberhafte Chemie zwischen Zachary Levi und Alexis Bledel die den Film so besonders, unbekümmert und zuckersüß machen. Außerdem bringt der Film seine Geschichte besser über die Bühne als 50 erste Dates mit Adam Sandler und Drew Barrymore.
Loaded Weapon 1 von Gene Quintano
„Meine Frau und ich haben seit 2 Jahren nichts mehr gemacht und jetzt habe ich eine 6 Monate alte Tochter.“ – „Ach, du bist zu misstrauisch. Das macht dieser Job mit uns!“
Remo – Unbewaffnet und gefährlich von Guy Hamilton
1. Punkt: Die Szenen an der Freiheitsstatue; 2. Punkt: Joel Grey als koreanischer Martial-Art-Meister. Keine weiteren Fragen euer Ehren!