Meine Filmwoche: 05.10.2015 – 11.10.2015




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Lost River von Ryan Gosling

Es ist der gewohnt großartigen Kameraarbeit von Benoît Debie zu verdanken, dass man Gosling in seinem Regie-Debüt verzeiht, dass er mehr als eine Collage als einen richtigen Film abgeliefert hat. Da reicht es auch nicht aus gute Darsteller wie Christina Hendricks, Saoirse Ronan, Matt Smith, Ben Mendelsohn, Eva Mendes und Iain De Caestecker um sich zu karren, wenn das Ergebnis zwar gut ausschaut, aber keine Seele hat.


Love & Mercy von Bill Pohlad

Während Paul Dano Brian Wilson von den Beach Boys in den 60ern verkörpert und wir einen Einblick in die Produktion von Pet Sounds und den Beginn der geistigen Probleme von Wilson bekommen, spielt John Cusack ihn Mitte der 80er als er unter der Vormundschaft seines Arztes Eugene Landy stand. Vor allem Cusack muss man lobend hervorheben, harmoniert er doch wunderbar sowohl mit Elizabeth Banks als die spätere Ehefrau von Wilson als auch Paul Giametti, der Dr. Landy spielt, und zeigt ein eindrucksvolles Bild eines zerrissenen Menschen. Die einzige Schwäche des Films ist es vielleicht, dass beide Ebenen nicht immer harmonisch den Übergang schaffen, aber am Ende bleibt ein starkes Porträt mit einem starken Cast.


Spy – Susan Cooper undercover von Paul Feig

Die beste Leistung in einen Film von Melissa McCarthy! Zwar schießt sie auch als Susan Cooper ihre Dialogekugeln in einem raschen Tempo ab, aber McCarthy vermeidet es wie in manch anderen Film ihre Figur ins Lächerliche gleiten zu lassen, sondern verkörpert Cooper als viel Witz und Herz. Die Gags kommen in einer hohen Frequenz und sitzen dass es eine wahre Freude ist. Dazu kommen großartige Comedy-Leistungen von einem gigantischen Jason Statham, Jude Law, Rose Byrne, Bobby Cannavale, Miranda Hart und Allison Janney.



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Colt 45 von Fabrice Du Welz

Ein bisschen zu generischer Cop-Reißer aus Frankreich, der zwar mit einer guten Härte daherkommt und mit soliden Leistungen von Ymanol Perset, JoeyStarr und Gérard Lanvin zu bieten hat, aber sonst nur die bekannten Motive abarbeitet ohne einen Funken Innovation aufzuzeigen.


Cop Car von Jon Watts

Leider ist die Idee mal wieder besser als der eigentliche Film. Denn nach einem ruhigen und interessanten Beginn, schleicht der Film zu ein-zwei kleineren Höhepunkten, serviert einen in die Länge gezogenen Showdown und ist dann zu Ende. Da reicht es auch nicht, dass Kevin Bacon und Shea Whigham etwas von den beiden nervigen Jung-Darstellern ablenken.


Spooks – Verräter in den eigenen Reihen von Bharat Nalluri

Film zur gleichnamigen BBC-Serie. Der Plot hat hier und da ein paar gigantische Löcher, aber zumindest die schnelleren Action-Szenen hat Nalluri in Griff und gut einfangen; Peter Firth und Jennifer Ehle machen ihre Sache wie nicht anders zu erwarten gut und auch Kit Harington weiß als junger Agent zu überzeugen.



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Alles Routine von Mike Judge

Wunderbar bissige und bitterböse Büro-Satire wie sie eigentlich nur von Mike Judge kommen kann. Ein kleines Highlight sind dabei Stephen Root als Milton Waddams und vor allem Gary Cole als Chef Bill Lumbergh. Yeeaaaaahhhhh, That Would Be Great.

Assault – Anschlag bei Nacht von John Carpenter

Mit seinem zweiten Spielfilm liefert Carpenter direkt ein dickes Brett ab: Er nimmt sich Rio Bravo von Howard Hawks und verfrachtet es in das dreckige Los Angeles der 70er, wo es von Gangs nur so wimmelt. Neben sehr schönen Spannungsspitzen, einer guten Härte ist es vor allem der Score von Carpenter selbst der die Stimmung des Films am besten vermittelt und den man so schnell nicht aus dem Ohr bekommt.


Ausgequetscht von Mike Judge

Kommt nicht ganz an die ersten beiden Realfilme von Judge heran und verschenkt das Potenzial von Hochkarätern wie Jason Bateman, Kristen Wiig und David Koechner während Mila Kunis komplett blass bleibt. Als einzige positiv aus dieser erschreckend unlustige Ansammlung von Szenen ohne roten Faden stechen wie nicht anders zu erwarten J.K. Simmons und überraschenderweise Ben Affleck.


Clueless – Was sonst! von Amy Heckerling

Mit der sympatischen Alicia Silverstone in der Hauptrolle versprüht der Film den angenehmen Charme der 90er-Jahre, dass man schon seine wahre Freude an diesem kleinen, unschuldigen Spaß haben kann. Außerdem ist es schön Brittany Murphy, Paul Rudd, Donald Faison, Breckin Meyer und Jeremy Sisto in jungen Jahren zu sehen.


Eiskalte Engel 2 von Roger Kumble

Nicht nur dass der Film reichlich billig ausschaut – was aber noch damit zu erklären ist, dass es eine Serie werden sollte – und dass Robin Dunne als Sebastian Valmont die Ausstrahlung von Toastbrot hat, die Geschichte und vor allem die Dialoge sind stellenweise so grenzdebil, dass man sich wundert dass Kumble – als die Verantwortlichen bei FOX die ersten drei Folgen ablehnten – den überhaupt als zusammengeschnittenen Film DTV herausgebracht hat. Ach Ja: Amy Adams spielt die jüngere Ausgabe von Sarah Michelle Gellar. Genau: DIE Amy Adams. Die für 5 Oscars nominierte Amy Adams.


Eiskalte Engel 3 von Scott Ziehl

Etwas besser als der zweite Film, weil er im Grunde nichts mehr mit der Reihe zu tun hat. Im Grunde ist der Film auch mehr ein kleines Softcore-Filmchen mit dem dritten Aufguss der gleichen simplen Story.


Girls Club – Vorsicht bissig! von Mark Waters

Ich bin mir sicher, dass die süße und talentierte Lindsay Lohan nach den Dreharbeiten zu Last Radio Show und Bobby im Jahr 2006 entführt und in einen dunklen Keller gefangen und durch einen billigen Klon ersetzt wurde. Anders kann ich es mir nicht erklären was aus ihr geworden ist.


Hollow Man – Unsichtbare Gefahr von Paul Verhoeven

Nach einem interessanten Anfang verkommt der Film leider zu einer fast schon erschreckend einfallslosen „…und dann waren es nur noch X Personen!“-Variante. Dafür machen Kevin Bacon, Josh Brolin und Elisabeth Shue ihre Sachen ganz gut.


Idiocracy von Mike Judge

Baut zum Ende hin zwar leider etwas ab, ist aber die meiste Zeit übe eine bitterböse Abrechnung mit dem Konsumverhalten und die Gefahr der Verdummung der Menscheit der mit vielen kleinen Gags vor allem im Hintergrund arbeitet die einem erst beim zweiten oder dritten Mal auffallen.


John Carpenter’s Vampire von John Carpenter

John Carpenter vermischt das Vampir-Genre mit dem Western-Genre und serviert mit James Woods, Daniel Baldwin und Sheryl Lee einen wunderbar harten und deftigen Eintopf mit einem starken Score den auch Robert Rodriguez nicht besser hätte machen können.


MASH von Robert Altman

„Man kann doch unmöglich Martini ohne Olive trinken find ich. Ich meine, daß wäre doch ein glatter Kulturbolschewismus.“


Red Heat von Walter Hill

„COCAINUM!“


RoboCop von Paul Verhoeven

„Ich habe die Möglichkeit, dir die Firma so weit in deinen Arsch zu schieben, dass du ein Jahr lang Schnee scheißen wirst!“ Nach Basic Instinct der beste Film von Paul Verhoeven. Und Ja: Im direkten Vergleich ziehe ich die Psyche von Padilha im 2014er RoboCop der Gewalt von Verhoeven vor.


RoboCop 2 von Irvin Kershner

Kommt natürlich nicht an den Vorgänger heran, überzeugt aber vor allem mit einem schönen Sinn für Humor, durch den er bei mir punkten kann.


RoboCop 3 von Fred Dekker

Fred Dekker versucht sich an einem Film im Stil von Verhoeven und Carpenter und am Ende wird man das Gefühl nicht los, dass es mehr ein preiswerter TV-Film gewurden ist. Für diese These spricht auch, dass spätere bekannte TV-Darsteller wie CCH Pounder, Jill Hennessy und Bradley Whitford mitspielten.


Sie leben von John Carpenter

„I have come here to chew bubblegum and kick ass… and I’m all out of bubblegum.“

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