Nüchtern betrachtet nur eine weitere Variante von Drei Männer und ein Baby, die aber mit so viel Herz versehen ist, dass man ihr diese Formelhaftigkeit locker verzeiht; und Ekrem „Eko Fresh“ Bora schlägt sich gar nicht mal so schlecht in seinem Debüt als Schauspieler.
Der Nanny von Matthias Schweighöfer
Nach dem lauen Vaterfreuden fängt sich der Regisseur Matthias Schweighöfer und liefert mit Der Nanny seine bis jetzt beste Arbeit ab. Zwar wird man vor allem am Anfang mit dem etwas ruppigen Tonfall etwas überrollt, aber wenn man sich darauf einlässt entwickelt sich dank dem starken Milan Peschel und einer sympathischen Paula Hartmann als Filmtochter von Schweighöfer ein ganz launiger Film. Auch wenn der sozialkritische Anklang nicht ganz zu zünden möchte.
Ich seh, Ich seh von Severin Fiala und Veronika Franz
Nach dem belgischen Borgman liefern auch die Östereicher in bester Funny Games-Manier wieder nervenaufreibendes Spannungskino ab. Dass der Cast mit Susanne Wuest als Mutter sowie Lukas Schwarz und Elias Schwarz als Zwillingsbrüder wie schon bei Haneke klein bleibt entpuppt sich dabei als weitere Stärke des Psycho-Thrillers mit Horror- und Gore-Anteil.
Jurassic World von Colin Trevorrow
Colin Trevorrow versucht den Geist des Spielberg-Klassikers einzufangen, verzettelt sich aber nach einem ganz guten Start in einer laschen Story, stellenweise erschreckend schwachen CGI-Effekten, einer mittleren Arbeitsverweigerung von Komponist Michael Giacchino, dem verschenkt-blassen Vincent D’Onofrio und einer kolossal fehlbesetzten Bryce Dallas Howard. Da kann auch Charmebolzen Chris Pratt nichts mehr retten.
Kind 44 von Daniel Espinosa
Der Cast um Tom Hardy, Noomi Rapace, Gary Oldman und Joel Kinnaman gibt zwar sein bestes, wird aber vor allem durch die schwache Regie von Daniel Espinosa ausgebremst und gerade in den etwas schnelleren Szenen verliert Espinosa komplett den Überblick und verbaut mit hektischen Kamerabewegen jede Dynamik. Dass der Film mit fast 2,5 Stunden auch einfach zu lang ist und sich irgendwann Erschöpfung einstellt, macht die Sache nicht besser.
Kiss the Cook – So schmeckt das Leben von Jon Favreau
Endlich findet Jon Favreau als Schauspieler und Drehbuchautor zu alter Swingers-Stärke zurück und liefert mit dieser witzigen, warmherzigen Geschichte voller magischer Essens- und Musik-Momenten auch noch seine mit Abstand beste Regie-Arbeit ab. Neben der tollen Kameraarbeit und der Musikauswahl sticht auch der restliche Cast um John Leguizamo und vor allem Emjay Anthony als Filmsohn heraus.
Miss Bodyguard von Anne Fletcher
Reese Witherspoon und einige wenige wirklich lustige Szenen können auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Anne Fletcher einen ziemlich enttäuschenden Film abgeliefert hat der mehr Humor-Rohrkrepierer bietet als ihm gut stehen würde und die meiste Zeit leider nur lahm dahinblubbert.
San Andreas von Brad Peyton
Zerstörungs-Orgie im Geist der 90er-Jahre der aber so dröge und stellenweise zum Haare raufen dümmlich ist, dass selbst der eigentlich natürliche Charme von Dwayne „‚Don’t Call Me The Rock!‘ THE ROCK“ Johnson in den Staub- und Dreckwolken eines einstürzenden Los Angeles zu Boden geht und von einem Felsbrocken zermatscht wird.
Beasts of No Nation von Cary Joji Fukunaga
Stark von Cary Fukunaga – der auch statt Stammkameramann Adriano Goldman die Kamera führte – erzähltes Drama über Kindersoldaten im Westafrika aus dem vor allem seine beiden Hauptdarsteller Abraham Attah und Idris Elba hervorstechen. Kommt aber leider nicht ganz an Jane Eyre – den letzten Film von Fukunaga – ran, weil sich zum Ende hin doch die eine oder andere Länge einschleicht.
Vikings – Die Berserker von Antony Smith
Billiger C-Wikinger-Film aus Großbritanien.
Behind the Mask: The Rise of Leslie Vernon von Scott Glosserman
Was wäre, wenn ein Kamerateam einen Serienkiller in der Tradition von Michael Myers mit der Kamera bei deren Vorbereitungen und Ausführungen begleiten würde?
Living High – Was für ein Trip! von Mekhi Phifer
Kiffer-Comedy von der Stange mit einigen lustigen Momenten, die den Braten aber auch nicht wirklich genießbar machen.
Northmen – A Viking Saga von Claudio Fäh
Überraschend solider Wikinger-Film aus der Schweiz der aber in Südafrika statt in Schottland gedreht wurde. Die Kämpfe sind gut in Szene gesetzt, die Figuren schließt man stellenweise sogar ins Herz und irgendwie wird man doch etwas mehr als 1,5 Minuten gut unterhalten.
Octalus – Der Tod aus der Tiefe von Stephen Sommers
One-liner-Fest mit Effekten bei denen ich mir nicht ganz sicher bin, ob sie nicht schon 1998 nicht wirklich gut aussahen.
Plötzlich verliebt von Joe Nussbaum
Lustig ist vielleicht der falsche Ausdruck für diesen Film. Sagen wir besser, dass er noch so viel Charme hat, dass ich mich gut aufgehoben fühlte und die meiste Zeit ein Lächeln auf den Lippen hatte.
Rumble in the Bronx von Stanley Tong
So richtig warm werde ich mit Jackie Chan zwar auch mit diesem Film nicht, aber ich hatte das Gefühl mich wunderbar unterhalten zu wissen und das Finale reißt ihn dann in den Bereich eines gutes Streifens.
So High von Jesse Dylan
Sehr durchwachsene Stoner-Comedy aus den Anfängen der 2000er.
Twins – Zwillinge von Ivan Reitman
Arnold Schwarzenegger und Danny DeVito als Zwillinge – ja, klingt komisch – funktionieren auch nach 27 Jahren noch immer prächtig.