Mein „Best Picture“-Ranking 2022

2022 Oscar Predictions Best Picture Winner

Die Oscars sind vergeben und CODA wurde als „Bester Film des Jahres“ ausgezeichnet – zurecht? Ich werfe einmal ein Blick auf alle nominierten Filme in der Königskategorie und stelle fest, dass dieses Jahr die meisten Filme ihren Platz unter den Top 10 verdient haben. Doch in welcher Reihenfolge? Für mein Ranking versuche ich möglichst viele Faktoren mit einzubeziehen – nicht nur den eigenen Geschmack, obwohl bei solchen Listen natürlich auch subjektive Anteile mitschwingen. „Bester Film“ ist für mich die Zusammenführung von Inszenierung, mitsamt aller akustischer und visueller Mittel, schauspielerischen Leistungen, Drehbuch und Zeitgeist.  Im Anschluss würde ich mich freuen, wenn ihr Euer Ranking und Eure Gedanken im Kommentarfeld posten würdet! Ich bin mir fast sicher, dass besonders die Positionen von The Power of the Dog, West Side Story und CODA einigen Sauer aufstoßen könnten. Ich habe mir die Entscheidungen nicht leicht gemacht und hoffe gut abgewogen zu haben! Unterhaltsam und gut sind jedenfalls alle 10 nominierten Werke für mich – einen richtigen Stinker konnte ich nicht ausmachen, allerdings hätte ich definitiv tick, tick… BOOM! nominiert!

10 KING RICHARD VERÖFFENTLICHUNG: 19. November 2021 TITEL: King Richard STUDIO: Overbrook Entertainment DIRECTOR: Reinaldo Marcus Green PLOT: Ein Blick darauf, wie die Tennisstars Venus und Serena Williams nach dem Coaching ihres Vaters Richard Williams

Ist das ein Wahnsinniger? Oder nur einer, der fest daran glaubt, dass der amerikanische Traum auch für Schwarze gilt? Richard Williams (Will Smith) schreibt schon vor der Geburt seiner Töchter Venus (Saniyya Sidney) und Serena (Demi Singleton) einen 85-seitigen Plan, wie er die beiden in die Weltspitze des Damentennis katapultieren möchte. Und das, obwohl Richard und seine zweite Frau Brandy (Aunjanue Ellis) den Sport erst seit kurzem praktizieren und sich alles Trainingswissen aus Zeitschriften und Büchern anlesen. Im Fernsehen hatte Richard gesehen, wie eine Spielerin bei einem Turnier 40.000 Dollar gewann – da kam ihm die Business-Idee. Wer sich nur ein bisschen für Tennis interessiert, weiß, dass der verrückt klingende Plan am Ende aufgegangen ist. Wie „König Richard“ das geschafft hat und wie Serena und Venus sich dabei fühlten, erzählt nach wahren Begebenheiten Regisseur Marcus Reinaldo Green in einem packenden Drama um einen streitbaren und umstrittenen Tennispapa, wie ihn die Welt wahrscheinlich noch nie gesehen hat.

Auch wenn Will Smith Richard Williams beachtlich spielt, wäre wünschenswert gewesen, dass die beiden Schwestern, die Tennis-Geschichte geschrieben haben, im Fokus gestanden hätten. King Richard geht aber auf Nummer sicher und wirkt damit etwas zu aalglatt, um groß in Erinnerung zu bleiben. Ecken und Kanten scheinen dann nur dazu da, die letztlich harmonische Heldengeschichte durch ein paar Hindernisse in Gang zu halten, was wirklich angesichts des hohen Potentials schade ist. Vor allem wenn man Jemanden wie Aunjanue Ellis im Cast hat, die absolut magnetisch agiert und jede Szene dominiert.


09 DON´T LOOK UP Dont Look Up Netflix

Der Schock ist groß bei der Astronomie-Studentin Kate Dibiasky (Jennifer Lawrence) und ihrem Professor Dr. Randall Mindy (Leonardo DiCaprio), als sie einen Kometen entdecken. Der ist nicht nur besonders groß, hat einen Umfang von mehreren Kilometern. Er rast auch noch mitten auf die Erde zu und droht damit, alles Leben auf einen Schlag auszulöschen. Gemeinsam mit Dr. Oglethorpe (Rob Morgan) setzen die beiden alles daran, die Menschen vor dem drohenden Unglück zu warnen. Selbst bis zum Weißen Haus dringen sie dabei vor. Dort stoßen sie jedoch auf Gleichgültigkeit: Weder die Präsidentin Janie Orlean (Meryl Streep) noch ihr Sohn Jason (Jonah Hill), der dort als Stabschef arbeitet, scheinen sich für die Geschichte zu interessieren. Und auch Brie Evantee (Cate Blanchett) und Jack Bremmer (Tyler Perry), die gemeinsam eine beliebte Talk Show moderieren, sind keine große Hilfe…

Inzwischen scheint Adam McKay seine filmische Heimat gefunden zu haben: Satiren, mit denen er politische oder auch gesellschaftliche Fehlentwicklungen aufs Korn nimmt. Auch wenn Don’t Look Up auf keiner wahren Geschichte basiert, völlig unmöglich scheint sie nicht. Aus gutem Grund findet sich auf dem deutschen Poster der Hinweis „nach ziemlich möglichen Begebenheiten“. Ob es nun die Politik ist, die nur unter größtmöglichem Druck auf Nöte reagiert, Medien, die selbst angesichts des Weltuntergangs nur auf die Quote schauen, oder das einfache Volk, das aus Prinzip schon dagegen ist, weil es keine Lust hat, auf etwas verzichten zu müssen: Da finden sich viele Reaktionen, die einem bekannt vorkommen. Fakten werden umgeschrieben oder schlicht ignoriert. Mediasternchen nutzen die Gelegenheit, um sich selbst inszenieren. Persönlicher Profit zählt im Zweifel mehr als alles andere, wenn die Wirtschaft selbst das Ende der Welt als Gelegenheit der eigenen Bereicherung wahrnimmt. Das ist nicht immer originell, aber hat mitunter einige sehr lustige Passagen, auch wenn der Humor meist sehr plump daherkommt. Diesen Umstand machen der gut aufgelegt Cast wieder wett und das herrlich bitterböse Ende.


08 LICORIZE PIZZA Licorice Pizza

Der 15 Jahre alte Gary (Cooper Hoffman) weiß genau, was er will: Alana Kane (Alana Haim). Zwar ist die Foto-Assistentin, die dabei helfen soll, Bilder für das High-School-Jahrbuch zu schießen, deutlich älter als der Schüler. Das interessiert ihn aber wenig, weswegen er sie dazu überredet, doch gemeinsam mit ihm Essen zu gehen. Das nötige Geld dafür hat er, das Selbstbewusstsein auch. Tatsächlich lässt sich sein akuter Schwarm auf das Angebot ein, macht dabei aber klar, dass mehr nicht drin ist. Doch es wird nicht bei diesem einen Treffen bleiben. Immer wieder werden sich die Wege der beiden kreuzen, wobei Berufliches und Privates nicht immer klar zu trennen sind…

Licorice Pizza ist eine etwas eigenwillige Mischung aus Drama und Komödie, Coming of Age und Romanze, die gerade auch bezüglich des Nachwuchsensembles sehenswert ist, das mit Natürlichkeit und Persönlichkeit begeistert. Hervorragende Cameos von Sean Penn, Bradley Cooper und Harriet Sansom Harris runden den positiven Gesamteindruck ab. Besonders die nostalgische Note weiß zu gefallen, wenn uns Mastermind Paul Thomas Anderson in die frühen 1970er mitnimmt und dabei grundsätzlich von einer Ausbruchsstimmung geprägt ist. Dem Gefühl, dass alles irgendwie möglich ist!

 

 


07 CODA Review: CODA (Apple TV+) - Filmkritik - Leinwandreporter

CODA ist einerseits ein Akronym für ‚Child of Deaf Adults‘ als auch in der Musik ein Fachterminus für einen angehängten Schlussteil. Und wie der Titel bereits andeutet, handelt die hier erzählte Geschichte von einer musikbegeisterten jungen Frau, deren Abschied aus der Jugendzeit und von den gehörlosen Eltern unmittelbar bevorsteht. Ihre Angehörigen (Vater, Mutter, Bruder) leben von der Fischerei und sind auf sie als Dolmetscherin angewiesen, können als Gehörlose aber nur sehr bedingt ihre Gesangskünste würdigen. Sie muss sich entscheiden ihren Traum zu leben oder für ihre Familie da zu sein…

Bei CODA handelt es sich im ein Remake des französischen Film „Kennen Sie die Beliers?“, den ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht kenne, noch auftreiben konnte. CODA hingegen gefällt mir ausgesprochen gut, dennoch bin ich etwas verhalten was die Bewertung angeht. Es ist wirklich ein sehr schöner Film mit einer grandiosen Emilia Jones und mit einem Oscar bedachten Darstellung von Troy Kotsur. So schön der Film auch ist, muss man anerkennen, dass sowohl Inszenierung als auch die Produktionsstandards nur solide Fernsehkost ist. Mehr nicht! Aber es ist ein ausgesprochen charmanter und warmer Film, der in Kriegszeiten genau das Richtige Gegenmittel ist, um der Welt ein wenig Wärme zurückzugeben und bei der Oscarverleihung letztendlich zum Triumph verholfen haben dürfte – ohne ihn schmälern zu wollen. Als Gewinnerfilm wird er aber vermutlich gegen die deutlich ambitionierteren Filmen, die es im Rennen gab, rückblickend ein wenig backclash erfahren. We will see!

 

 


06 BELFAST

Belfast

In den späten sechziger Jahren lebt Buddy (Jude Hill) ein für einen Neunjährigen scheinbar normales Leben in der nordirischen Hauptstadt Belfast. Er interessiert sich für Modellautos, kämpft bewaffnet mit Holzschwert und Mülleimerdeckel gegen die anderen Kinder in seinem Viertel und verliebt sich in der Schule das erste mal in ein Mädchen. Als die Straße, in der Buddy mit seiner Familie wohnt, Schauplatz eines Angriffs gewalttätiger Protestanten wird, beginnt Buddys heile Welt zu bröckeln. Neben dem brodelnden Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten wird die Geldnot von Buddys Eltern (Caitriona Balfe und Jamie Dornan) immer größer. Während seine Eltern einen Umzug in Erwägung ziehen, kommt es für den Neunjährigen nicht in Frage, seine geliebte Heimat zu verlassen…

„Belfast“ markiert einen Wechsel im Filmreportoire von Kenneth Branagh. Nach Shakespeare-Adaptionen und Hollywood-Verfilmungen wagt sich das britische Allroundtalent in „Belfast“ an die teilweise autobiographische Coming-of-Age Geschichte des neunjährigen Buddy. Leider kratzt der Film nur sehr oberflächlich am politischen Konflikt und konzentriert sich mehr darauf diese in schöne schwarz-weiß-Bilder zu hüllen. Das wirkt zusammen mit dem limitierten Set Design bisweilen schon arg steril, allerdings weiß das namhaft besetzte Schauspielensemble, in denen besonders Caitriona Balfe und Newcomer Jude Hill zu erwähnen ist, diese kleine Oberflächlichkeit wegzuspielen.


05 NIGHTMARE ALLEY Poster zum Nightmare Alley - Bild 18 auf 39 - FILMSTARTS.de

Guillermo del Toros Nightmare Alley erzählt eine Geschichte über Gier, Manipulation, Vertrauen und Misstrauen. Regie und Drehbuch spielen dabei emsig mit verschiedenen Mitteln des Film Noir, die teils adaptiert, teils variiert und teils auf den Kopf gestellt werden. Daraus ergibt sich eine Dramaturgie, die in einigen Facetten vorhersehbar erscheint, in anderen jedoch auch die Erwartungen der meisten Zuschauer durchbrechen dürfte.

Einziger Kritikpunkt die behäbige Inszenierung, die besonders die erste Hälfte betrifft. Das Durchhalten lohnt sich aber, denn mit dem Auftauchen von Cate Blanchett als gebrochene Femme Fatale nimmt der Film an Fahrt auf und wird richtig schön böse. Neben Blanchett liefert vor allem Bradley Cooper in seiner wohl beste Leistung seiner Karriere ab, aber auch Rooney Mara und Toni Collette überzeugen in ihren Parts. Optisch und akustisch wird mit dem grandiosen Set Design, Kameraarbeit und Filmmusik auch einiges geboten und das Schlussbild ist unfassbar böse und schließt den Kreis der beiden Teile der Geschichte auf gleichermaßen brillante, wie auch bitterbösen Weise.

 


04 WEST SIDE STORY West Side Story | Wessels-Filmkritik.com 

Ich verehre das Original und finde die Remakes meistens uninspiriert, gar unnötig. Steven Spielberg jedoch überrascht mit einer zeitgemäßen und kraftvollen Inszenierung, die in einigen Belangen sogar das Original toppt. Zudem versieht er die Neuauflage sogar mit einer sinnigen Gesellschaftspolitischen Kritik.

Die Liebe zu der Vorlage ist allen Beteiligen anzusehen. Das der Film die Vorlage mit dem heutigen Zeitgeist so gut kombiniert war nicht zu erwarten. Allein wegen den virtuosen Kamerafahrten, dem kreativen Setting, den Kostümen und den atemberaubenden Tanzchoreographien ist der Film schon sehenswert.

Die Auswahl der Darsteller ist gelungen. Insbesondere sind hier Rachel Zegler, Mike Faist und Ariana DeBosse zu nennen, die groß aufspielen und in Zukunft sich vor Angebote nicht retten werden können. Sehr lobenswert, dass alles Puertorikaner gecastet worden sind und wirklich alle selber singen – in diesem Punkt toppt er sogar das Original, auch wenn dieser in seiner Gesamtwirkung noch etwas über dem Remake steht, aber nicht viel.

 

 


03 DUNE Poster Dune - Part 1

Wir schreiben das Jahr 10191 und die Menschen leben weit verstreut im Universum. Die Macht jedoch liegt lediglich bei ein paar wenigen Adelshäusern. Entsprechend hoch ihr Konkurrenzkampf. Bei Familie Atreides stehen die Zeichen auf Veränderung. So wurde Herzog Leto (Oscar Isaac) vom Imperator auserkoren, den Wüstenplaneten Arrakis zu verwalten und den Abbau von Spice zu gewährleisten, welches den Menschen ermöglicht ihre mentalen Fähigkeiten auf unbeschreibliche Weise weiterzuentwickeln. Gemeinsam mit seiner Frau Jessica (Rebecca Ferguson), Sohn Paul Atreides (Timothée Chalamet) und einer ganzen Heerschar von Bedientesten und Kämpfern auf den Weg zu ihrer neuen Heimat. Währenddessen spinnt Baron Vladimir Harkonnen (Stellan Skarsgård), dessen Haus bislang den Planeten verwaltete, im Geheimen seine Intrigen…

Modernste Technologie in utopischen Landschaften, in welchen alte Wüstenstämme (Nomaden) umherstreifen. In traditionellen Gewändern kombiniert mit Hybrid-Metallic-Ausrüstung ist der Auftakt der Neuauflage der grandiosen Buchreihe für Fans von Villeneuve’s Style ein Augen- und Ohrenschmaus. Phantastisches World Building, eine hervorragende Kamerarabeit, starke visuelle Effekte, gute schauspielerische Leistungen und ein epischer Soundtrack sorgten für viele Kinosäle und einen wahrlichen Oscarregen am vergangenen Sonntag, als die Macher von Dune 6x auf die Bühne gerufen wurden.


02 DRIVE MY CARDrive My Car

Regisseur und Schauspieler Yusuke Kafuku muss überraschenden seiner Frau fertig werden, nur wenige Tage nachdem er herausgefunden hatte, dass sie einen Liebhaber hat. Fünf Jahre trifft er diesen wieder, als er für ein Theaterfestival ein Stück von Tschechow inszenieren möchte, mit ihm in der Hauptrolle…

Drive My Car ist eine intensive Elegie auf Trauma und dessen Bewältigung, das mit seiner langen Laufzeit und seiner fast schon meditativen Erzählweise sicherlich viele vor den Kopf stoßen wird. Allerdings ist der Streifen eben ein Arthaus-Film durch und durch. Ein Film, der von seinen Figuren und deren Gefühlswelten verlangt, die Erzählung zu tragen. Sicherlich hätte man hier und da jedoch die Schere ansetzen können. Wer allerdings das nötige Sitzfleisch mitbringt und sich auf so eine Art von Film einlassen kann, wird mit einem der eindrücklichsten Seherlebnisse des Jahres belohnt werden. Denn letztendlich hat Ryusuke Hamaguchis Werk auch so viel zu erzählen, das auf dem ersten Blick verborgen bleibt. Die Antworten auf die Fragestellungen, die dabei aufgeworfen werden, die bleiben dem Publikum letztendlich jedoch selbst überlassen. Insgesamt ist Drive My Car also ein Seherlebnis, das noch einige Zeit nachklingt und durch eine Vielzahl an Deutungsebenen lange im Kopf verharrt.

 


01 THE POWER OF THE DOGPOSTER: The Power of the Dog – Filme+

Die Brüder George (Jesse Plemons) und Phil (Benedict Cumberbatch) betreiben gemeinsam eine Ranch, aber könnten unterschiedlicher wohl kaum sein. Während Phil sehr naturverbunden ist und zu grausamer Härte neigt, träumt George von einem schönen, zivilisierten Leben. Eben dieses scheint er gefunden zu haben, als er eines Tages der Witwe Rose (Kirsten Dunst) begegnet. Kurze Zeit später heiratet George sie und nimmt sie mit auf die Ranch, sehr zum Missfallen von Phil, der ihr unterstellt, nur des Geldes wegen geheiratet zu haben. Von Anfang an herrscht zwischen ihnen eine angespannte Stimmung, die sich noch weiter verstärkt, als ihr Sohn Peter (Kodi Smit-McPhee) den Sommer über zu Besuch kommt. Denn der war mit seinem femininem Auftreten dem gestandenen Cowboy von Anfang an ein Dorn im Auge…

Wo andere die Geschichte in ausufernde Dialoge packen würden, da lässt Campion mit der Kamerafrau Ari Wegner Bilder sprechen, die kunstvoll arrangiert und im starken Kontrast zu den Ereignissen stehen, sie sich abspielen. Schlüsselszenen in The Power of the Dog, die mehr über Phil und seine inneren Kämpfe verraten, kommen so ganz ohne Worte aus. Gelegentlich kommen zarte bis verstörende Klänge von Jonny Greenwood hinzu. Dass an dem störrischen, herablassenden und durch und durch unsympathischen Mann mehr dran ist, das wird hingegen schon früh klar, sofern man auf die entsprechenden Zeichen achtet. Campion dekonstruiert gnadenlos das klassische Heldentum und man offenbart am Ende eine völlig neue Lesart der Figuren, so dass eine zweite Sichtung empfehlenswert wird.

The Power of the Dog dominierte die Awardsaison nahezu beeindruckend wie letztes Jahr Nomadland und ging völlig zurecht mit 12 Oscarnominierungen als großer Favorit in die Verleihung. Das dieser sich am Ende einem süßlichen, eher dem Publikum zugeneigtem Film geschlagen geben musste, ist ärgerlich, da Campions sich hier selbst übertrifft und ihren besten Film seit Das Piano (1993) abliefert und als Klassiker in die Analen eingehen wird. Neben dem Regieoscar, hätte ich ihn definitiv auch als „Besten Film“, für die „Kamera“ und „Filmmusik“ ausgezeichnet.

 

 


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