Es gibt etliche Verfilmungen über den Exorzismus, so dass ich anfangs recht skeptisch war, als ich das Cover von „the Rite“ mit Anthony Hopkins in der Hauptrolle, in der Videothek stehen sah.
Die Handlung des Films unterscheidet sich jedoch zu den anderen Filmen, wie z.B. Devils inside, die Exorzisten – reihe oder bei dem Exorzismus der Emilly Rose, wo es nicht primär um eine besessene Person geht, sondern darum, dass ein junger Theologiestudent, weder an Gott noch an den Teufel glaubt und sein Studium daher vorzeitig abbrechen möchte. Der Leiter eines Exorzistenseminars stellt den jungen Studenten daher Pater Lucas vor, ein Exorzistenexperte, mit einem Erfahrungsschatz von mehr als 1000 Austreibungen. Gemeinsam mit ihm, darf der Student an diversen Austreibungen teilnehmen, die aber eher etwas unkonventionell gehandhabt werden.
Das was ich an dem Film sehr mag ist, dass er genau wie bei dem Exorzismus der Emilly Rose, dem Zuschauer zwei Perspektiven aufzeigt: zum einen wird die Bessensenheit wissenschatlich bzw medizinisch versucht zu erklären, zum anderen auf religiöse Weise, so dass der Zuschauer relativ bis zum Schluss, seine eigene Meinung bilden kann und dennoch immer wieder unsicher bleibt, ob es nicht doch möglich wäre, dass es etwas Übernatürliches gibt. So kann man sich als nicht Gläubiger, genau mit der Figur des jungen Studenten indentifizieren, der immer wieder skeptische Fragen stellt.
Meiner Meinung nach ein sehr gelungener Film, in dem die Spannung sehr schnell aufgebaut und bis zum Schluß gehalten wird, in dem der Exorzismus von Anfang an von zwei Seiten genaustens durchleuchtet wird, keine unnötigen und übertriebenen Blutszenen mit wirklich guten Schauspielern.
Wer jedoch auf den Gruselfaktor setzt, dem würde ich eher zu der Exorzisten-reihe raten, da dort mehr mit der Angst des Zuschauers gespielt wird. The Rite ist eher ein wirklich guter Horror-thriller!
USA – 2011 – 1 Std. 55 Min.
Regie: Mikael Håfström
mit Colin O’Donoghue, Anthony Hopkins, Ciarán Hinds
Genre: Horror, Thriller