Vor etwas mehr als einer Woche, wurden die Oscar-Nominierungen bekanntgegeben, darunter sehr viele Überraschungen. Manche positiv, mancher weniger. Was allerdings die „Original Score“ Nominierungen betrifft, so waren es großteils Filmkompositionen, mit denen man rechnen konnte. Immerhin 3 von 5 Nominierten, nämlich Lincoln, Argo & Life of Pi, haben wir hier schon ausführlich vorgestellt. Höchste Zeit, uns nun die beiden letzten anzusehen.
Skyfall
Ist es möglich? Bekommt Komponist Thomas Newman bei seiner elften Oscar-Nominierung, nun endlich seinen ersten Goldjungen? Wenn es nach mir ginge, müsste ich ein ganz klares Veto einlegen! Ich bin ein großer Fan von Newman – Werke wie American Beauty, Road to Perdition, Angels of America, Wall-E, Findet Nemo, und und und.. haben ihn unsterblich und zu einer wahren Legende der Filmkomposition gemacht. Mit Skyfall wiederum, gelang ihm sein schwächstes Werk seit Jahren. Die typische „Thomas Newman“ Klangfarbe ist nur leicht zu erkennen. Gut möglich, dass mehr davon, wohl gar nicht zu James Bond gepasst hätte. Doch genau dieses Wagnis in ein neues Metier, ist in bzw. an meinen Ohren vollständig gescheitert. Am Score gibt es zwar wenig zu bekriteln, nur bleibt nichts davon hängen und Highlights sind ebenfalls keine ausfindig zu machen. Die wenigen Klänge die mir jedoch gefallen, sind keine neuen, sondern altbekannt und eher John Barry, dem Ur-Komponisten der 007-Filme, zu verdanken. (4/10)
Anna Karenina
Joe Wright weiß schon, wieso er bei seinen Filmen, mit Ausnahme von Wer ist Hanna, auf die Musik von Dario Marianelli vertraut. Mit seinen bezaubernden Klängen, hat er es schon auf insgesamt drei Oscar Nominierungen, inklusive einem Gewinn für Abbitte, gebracht. Wieder einmal untermalte er mit seinen lieblichen Walzerklängen, die ausdrucksstarken Bilder von Wright, die dadurch noch mehr an Farbe & Kontrast gewinnen. (8/10)