Spotlight: BEST ACTRESS 2016

Nachdem ich letzte Woche bereits einen Blick auf die möglichen Kandidaten in der Kategorie Best Actor geworfen habe, widme ich mich nun den Leading Ladies 2015. Mir ist dabei aufgefallen, dass es eigentlich kaum noch Damen gibt, die einen Oscar verdient hätten, aber noch ohne Trophäe da stehen. Bei den Männern ist das schon ein ganz anderes Szenario. Natürlich gibt es ein paar Darstellerinnen, die leider noch keinen Oscar haben, aber einen verdient hätten. Allerdings sind die Fälle nicht so extrem wie die damaligen von Julianne Moore oder Kate Winslet. Aber seht selbst, wer sich in diesem Jahr um den Titel BEST ACTRESS IN A LEADING ROLE bewirbt.

DIE ÜBERFÄLLIGEN

So richtig überfällig ist wahrscheinlich tatsächlich nur eine dieser sechs Damen. Aber zumindest standen sie alle schon mindestens einmal auf der Nominierungsliste. Genau da wollen sie dieses Jahr wieder hin. Wird eine von ihnen vielleicht im nächsten Jahr sogar den Oscar gewinnen?

ÖFFNEN

Lily Tomlin in GRANDMA

Ihre bislang einzige Oscarnominierung bekam die Hollywood-Veteranin vor 40 Jahren in Robert Altmans Musikdrama NASHVILLE. Zuletzt war es eher ruhig um sie und die prägnantesten Auftritte der letzten Jahre erfolgten in TV-Serien wie DESPERATE HOUSEWIVES oder DAMAGES. Auf dem Tribeca Film Festival hat ihre Darstellung einer misanthropischen Großmutter in Paul Weitz‘ Komödie GRANDMA jetzt wie eine Bombe eingeschlagen. Auch der Film selbst bekommt eine Menge Lob, was man nur als Pluspunkt werten kann. Ob die erste Euphorie bis zum Jahresende anhält, wird sich zeigen – nach den überwältigenden Kritiken, sollte man Tomlin aber auf jeden Fall als erste ernstzunehmende Kandidatin in Betracht ziehen. Einen kleinen Ausschnitt ihrer Rolle gibt’s hier.

Naomi Watts in DEMOLITION

Wenn man sich ihre Filmografie und die dazugehörigen Leistungen einmalt anschaut, ist es eigentlich kaum zu glauben, dass Naomi Watts nur zweimal für den Oscar nominiert wurde (21 GRAMS/THE IMPOSSIBLE). Vor allem ihre Performance in MULHOLLAND DRIVE wäre auszeichnungswürdig gewesen. In Jean-Marc Vallées Dramödie DEMOLITION spielt sie die Frau an der Seite von Jake Gyllenhaal.

Saoirse Ronan in BROOKLYN

Okay – Mit grade einmal 21 Jahren darf man bei Saoirse Ronan wahrscheinlich nicht zu sehr von einer überfälligen Darstellerin sprechen. Aber ihre grandiose Performance in ATONEMENT und die dazugehörige Oscarnominierung ist uns wahrscheinlich noch allen im Gedächtnis. Und auch, wenn danach ein gemischtes Potpourri an Filmen folgte, so wusste Ronan in ihren Darstellungen stets zu überzeugen. In dem Liebes-Dreieck-Drama BROOKLYN, spielt sie die Frau, um die sich zwei Männer streiten. Auf dem Sundance Film Festival wurde der Film groß gefeiert, und vor allem Ronans Darbietung bekam jede Menge Lob.

Carey Mulligan in SUFFRAGETTE oder FAR FROM THE MADDING CROWD

Die 30-jährige Britin hat in ihren jungen Jahren schon so viele tolle Rollen gespielt und schaffte es lediglich mit ihrer Durchbruchsrolle in AN EDUCATION unter die Top Five. Am besten haben mir ihre Nebendarstellungen in DRIVE, SHAME und INSIDE LLEWYN DAVIS gefallen. In diesem Jahr geht sie mit gleich zwei Rollen auf Oscar-Kurs: In Thomas Vinterbergs FAR FROM THE MADDING CROWD spielt sie im viktorianischen England eine Frau, die gleich drei Männern den Kopf verdreht. Mein Bauchgefühl sagt mir aber, dass ihre Rolle in SUFFRAGETTE, der die Anfänge der Frauenrechtsbewegung thematisiert, bessere Chancen auf eine Nominierung hat.

Viola Davis in LILA & EVE

Mit nur zwei Szenen in DOUBT schaffte es Viola Davis 2008 ins Line-Up der Nebendarstellerinnen. Drei Jahre später hatte sie den Oscar für THE HELP fast in der Tasche und dann kam Meryl um die Ecke. Vielleicht klappt es ja beim dritten Anlauf? In LILA & EVE spielen Davis und Jennifer Lopez zwei Mütter, deren Kinder im Gang-Milieu erschossen werden und das Gesetz daraufhin selbst in die Hand nehmen wollen. Klingt atmosphärisch etwas nach David Ayer und das hat für Denzel Washington (TRAINING DAY) ja auch gut geklappt. Und welche der beiden Damen darstellerisch heraus stechen wird, brauchen wir wohl nicht weiter zu thematisieren…

Emma Stone in IRRATIONAL MAN

Bei Emma Stone darf man zwar auch noch nicht von „überfällig“ sprechen – aber sie mauserte sich in den vergangenen Jahren mit Filmen wie SUPERBAD, ZOMBIELAND oder EASY A zum absoluten Publikumsliebling. In letzter Zeit sind vermehrt ernsthaftere Projekte zu ihrer Filmografie dazu gestoßen. Für BIRDMAN gab es jüngst die erste Oscarnominierung und oftmals bleibt der Academy ja der ein oder andere nominierte Darsteller aus dem Vorjahr im Gedächtnis. Gehört Emma Stone in diesem Jahr dazu? Um ehrlich zu sein: Der Trailer zu Woody Allens neuem Film IRRATIONAL MAN hat mich erst einmal ziemlich kalt gelassen. Aber so erging es mir auch bei BLUE JASMINE und der stellte sich im Nachhinein als wahre Perle heraus. Also abwarten, bis das Ding über die Leinwand flimmert.

DIE WIEDERHOLUNGSTÄTER

Die letzten vier Gewinnerinnen in dieser Kategorie könnten tatsächlich alle wieder auf der Nominierungsliste landen. Denn jede von ihnen hat in diesem Jahr eine hochkarätige Produktion in petto. Es gibt aber auch noch andere Oscarpreisträgerinnen, die gerne mit mischen würden.

ÖFFNEN

Julianne Moore in FREEHELD

Nach fünf Nominierung darf sich Julianne Moore seit diesem Jahr endlich Oscarpreisträgerin nennen. Greift sie im Folgejahr gleich nach Oscar Nummer 2? In FREEHELD spielt sie eine lesbische Polizistin, die an Krebs erkrankt und mit ihrer Lebensgefährtin um die Pensionsansprüche kämpft. Die Geschichte, die nebenbei auf Tatsachen basiert, klingt auf jeden Fall nach Oscar-Material. Moore ist also definitiv wieder in Lauerstellung. Erst recht, wenn die Nebendarstellungen von Ellen Page und Steve Carell mitziehen.

Jennifer Lawrence in JOY

Jennifer Lawrence spielt wieder in einem Film von David O. Russell! Muss man dazu noch mehr sagen? Wahrscheinlich nicht. Die Oscarpreisträgerin mimt in dieser biografischen Komödie die Erfinderin des Wischmopps und baut ein riesiges Geschäftsimperium auf. Wenn Russell zum vierten Mal in Folge bei der Academy auf Gegenliebe stößt, dann wird Lawrence auch im finalen Line-Up auftauchen.

Cate Blanchett in CAROL

Für AVIATOR und BLUE JASMINE erhielt sie bereits zwei verdiente Oscars. Vier weitere Nominierungen hat sie ebenfalls in der Tasche. Angesiedelt im New York der 50er, spielt Blanchett in Todd Haynes'(FAR FROM HEAVEN) Romanze als verheiratete Frau, das Objekt der Begierde einer jüngeren Verkäuferin (Rooney Mara). Die ungewöhnliche Liebesgeschichte basiert auf einem Roman von Patricia Highsmith (THE TALENTED MR. RIPLEY). Blanchett dürfte für die sechste Nominierung also gute Karten haben.

Marion Cotillard in MACBETH

So viele grandiose Darstellungen in US-Filmen und ironischerweise hat man Marion Cotillard bisher nur für fremdsprachige Produktionen für den Oscar nominiert. Die Trophäe gab’s gleich beim ersten Anlauf für LA VIE EN ROSE, was gleichzeitig auch ihre Eintrittskarte nach Hollywood bedeutete. In Justin Kurzels Shakespeare-Adaption zu MACBETH soll sie ersten Stimmen zufolge als Lady MacBeth das darstellerische Highlight bilden. Wenn die Qualität des Films stimmt und die Leute der zahlreichen Shakespeare-Verfilmungen nicht inzwischen überdrüssig sind, dann könnte es mit der dritten Nominierung klappen.

Meryl Streep in RICKI AND THE FLASH

Langweilig. Langweiliger. Streep! Zugegeben: Ich mag sie und sie kann ja eigentlich nichts dafür. Dennoch finde ich es lächerlich, dass Meryl Streep beinahe jedes Jahr aufs Neue auf der Nominierungsliste landet, selbst wenn andere Darstellerinnen weitaus besser waren. Ihre Nennung für INTO THE WOODS in diesem Jahr war jedenfalls ein schlechter Witz auf Kosten von Rene Russo. Sollte sie für ihre Rolle als alternder Rockstar in RICKI AN THE FLASH den Zuschauer tatsächlich flashen, dann will ich allerdings nichts gesagt haben. Auf jeden Fall wird sich La Streep wieder ins Gespräch bringen – vielleicht sogar mit einer Doppelnominierung, falls sie in SUFFRAGETTE auch nebendarstellerisch punktet.

Angelina Jolie in BY THE SEA

Wenn sie will und nicht unbedingt eine Knarre in der Hand hat, dann kann sie ja. Mit ihrer Oscarrolle in GIRL, INTERRUPTED oder in Clint Eastwoods CHANGELING hat sie genau das bewiesen. In der vergangenen Zeit zog es sie allerdings zunehmend hinter die Kamera. In BY THE SEA, ihr neuer Film als Regisseurin, steht sie allerdings auch erstmals vor der Kamera – und zwar gemeinsam mit Ehemann Brad Pitt. Kann das Ehedrama darstellerisch glänzen? Ich habe da berechtigte Hoffnungen.

Charlize Theron in THE LAST FACE

Einen Oscar für ihre unglaubliche Transformation in MONSTER hat sie zwar bereits- die letzte Nominierung für NORTH COUNTRY ist inzwischen allerdings auch schon 10 Jahre her. Ihr Lebensgefährte Sean Penn könnte Abhilfe leisten: Er besetzte sie nämlich in seinem neuen Politdrama THE LAST FACE, wo Theron an der Seite von Javier Bardem die Leiterin einer internationalen Hilfsorganisation in Afrika spielt. Könnte was werden…

Sandra Bullock in OUR BRAND IS CRISIS

Everybody’s Darling Sandra Bullock hat uns alle in den letzten Jahren gänzlich überrascht. Nach zahlreichen romantischen Komödie und einseitigen Darstellungen, holt sie sich 2010 im ersten Anlauf für ihre Rolle in THE BLIND SIDE mal so nebenbei den Oscar. Vier Jahre später mausert sie sich in Alfonso Cuaróns Sci-Fi-Thriller GRAVITY erneut zur Favoritin. In David Gordon Greens Politsatire OUR BRAND IS CRISIS versucht sie amerikanische Polit-Kampagnen in Südamerika zu etablieren. Könnte lustig, zynisch und nachdenklich werden. Und wenn der Film selbst ein paar Preise abräumen kann und Bullock aus dem typischen Rollenschema raus fällt, dann könnte sie auf ihre dritte Nominierung hoffen.

DIE NEWCOMER

Irgendwann ist bekanntlich immer das erste Mal! Dürfen sich diese Damen im kommenden Jahr vielleicht über ihre erste Oscarnominierung freuen? Und darf eine von ihnen den Goldjungen vielleicht sogar mit nach Hause nehmen?

ÖFFNEN

Alicia Vikander in THE DANISH GIRL oder THE LIGHT BETWEEN THE OCEANS

Alicia wer? Zugegeben: Die junge Dame aus Schweden dürfte wahrscheinlich zum Großteil nur ihren Landsleuten bekannt sein. Das wird sich in diesem Jahr allerdings ändern! Aktuell ist sie im Kino an der Seite von Oscar Isaac in EX MACHINA zu sehen. Es folgen weitere Auftritte in Guy Ritchies THE MAN FROM U.N.C.L.E., in der Bradley Cooper-Komödie ADAM JONES und im Kostümdrama TULIP FEVER. Zusätzlich dürfte sie sich mit zwei weiteren Filmen auf Oscar-Kurs begeben: Tom Hoopers THE DANISH GIRL und Derek Cianfrances THE LIGHT BETWEEN THE OCEANS. Ich behaupte also mal, dass am Ende des Jahres jeder ihren Namen kennen wird.

Rachel McAdams in SPOTLIGHT

Eine Darstellerin, die seit über zehn Jahren tolle Arbeit abliefert und in vielen unterschiedlichen Rollen glänzen konnte. Mir fällt zumindest kein Film ein, in dem ich sie nicht mochte. Meine absoluten Highlights sind ihre Performances als High School-Zicke in MEAN GIRLS und als Frau eines Zeitreisenden (Nein, nicht dieser Film) in ABOUT TIME. Mit ihrer Rolle als investigative Journalistin im Drama SPOTLIGHT könnte sie sich nun erstmals für den Oscar ins Gespräch bringen. Der Film ist zumindest einer meiner großen Hoffnungen für das kommende Jahr in vielen wichtigen Kategorien.

Emma Watson in REGRESSION

In THE PERKS OF BEING A WALLFLOWER konnte die Hermine-Darstellerin bereits unter Beweis stellen, dass sie mehr kann, als nur den Zauberstab zu schwingen. Im neuen Thriller von Alejandro Amenábar (THE OTHERS) spielt sie an der Seite von Ethan Hawke eine junge Frau, die einem grausamen Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Man munkelt, dass Watson in dem Film extrem gut sein soll. Hier gibt’s den ersten Teaser zum Film.

Charlotte Rampling in 45 YEARS

Die Britin konnte in ihrer 50-jährigen Karriere wahrhaftig noch nie wirklich die Aufmerksamkeit der großen Preisverleihungen auf sich ziehen. Wer die finale Staffel von DEXTER gesehen hat, den wird das kaum wundern. Ich für meinen Teil kann der Dame nur wenig abgewinnen. In dem Drama 45 YEARS soll sie darstellerisch allerdings glänzen. Der Film erzählt die Geschichte eines älteren Ehepaars, das bei den Vorbereitungen zu den Feierlichkeiten ihres 45. Hochzeitstages von der Vergangenheit heimgesucht wird. Auf der diesjährigen Berlinale hat Rampling immerhin schon den Darstellerpreis gewonnen. Wenn weitere Auszeichnungen folgen, könnte der langjährige Karriere-Bonus sein restliches tun.

Zoe Saldana in NINA

In ihrer 15-jährigen Karriere hat Zoe Saldana bereits in den unterschiedlichsten Produktionen ihre Vielfältigkeit als Schauspielerin unter Beweis stellen können. Ich für meinen Teil fand sie vor allem in OUT OF THE FURNANCE schon grandios und unterschätzt. In dem Biopic NINA verkörpert sie an der Seite von David Oyelowo die Jazz-Legende Nina Simone und könnte sich damit auch erstmals ernsthaft auf Oscar-Kurs begeben.

Emily Blunt in SICARIO

Gibt es eigentlich tatsächlich jemanden, der Emily Blunt nicht mag? Toll, dass die Globes sie damals für die Komödie THE DEVIL WEARS PRADA als Beste Nebendarstellerin nominiert haben – sie war wirklich das kleine Highlight des Films und schaffte damit auch ihren Durchbruch in Hollywood. Drei weitere Globe-Nominierungen und ein Gewinn in der TV-Kategorie folgten. Bei den Oscars wurde sie bisher allerdings vehement ignoriert. Vielleicht ändert sich das aber im kommenden Jahr: Im neuen Thriller von Denis Villeneuve (PRISONERS) jagt sie als junge FBI-Agentin zusammen mit Josh Brolin einen mexikanischen Kartell-Boss (Benicio Del Toro). Das kann doch nur gut werden!

DIE LONGSHOTS

Wenn alle anderen Performances durchfallen, dann hat die Ersatzbank bereits zahlreiche Anwärterinnen parat. Vier dieser sechs Damen haben allerdings auch schon einen Oscar zu Hause stehen. Kandidatin Nummer 5 dürfte eher maue Chancen haben, während die sechste im Bunde nach drei Nominierungen eigentlich längst überfällig ist…

ÖFFNEN

Nicole Kidman in SECRET IN THEIR EYES oder GENIUS

Schafft Nicole Kidman nach zahlreichen mittelmäßigen Produktionen (u.a. GRACE OF MONACO und BEFORE I GO TO SLEEP) endlich wieder den Sprung zurück auf’s Oscar-Podium? Die Australierin kommt in diesem Jahr zumindest gleich mit fünf Filmen um die Ecke. Zwei davon könnten aus meiner Sicht Gutes für sie bewirken: Zum einen der Thriller SECRET IN THEIR EYES, ein Remake des Oscargekrönten Films EL SECRETO DE SUS OJOS von Juan José Campanella und das Colin Firth-Zugpferd GENIUS. STRANGERLAND und THE FAMILY FANG klingen zwar nicht preisverdächtig, aber trotzdem gut. Nur Werner Herzogs QUEEN OF THE DESERT klingt öde und ist auch auf der Berlinale bereits durchgefallen.

Juliette Binoche in CLOUDS OF SILS MARIA

Einen Oscar gab’s 1996 für DER ENGLISCHE PATIENT. Eine weitere Nominierung folgte für die Komödie CHOCOLAT. In CLOUDS OF SILS MARIA spielt Binoche nun eine Schauspielerin, die mit einer jüngeren Darstellerin konfrontiert wird. Der Inhalt könnte die Academy jedenfalls ansprechen. Die internationale Produktion konnte außerdem neben einigen Festivalpreisen auch sechs Nominierungen für den Europäischen Filmpreis einstreichen. Es wäre zwar ein langer Weg, aber ausgeschlossen ist es nicht.

Tilda Swinton in A BIGGER SPLASH

Persönlich bin ich kein Fan von Tilda Swinton, aber ich verteufel sie auch nicht. Selbst wenn ich sie ungern sehe, so lässt es sich nur schwer abstreiten, dass sie eine fantastische Schauspielerin ist und das ein oder andere Mal zu unrecht übergangen wurde. Immerhin hat sie beim ersten Anlauf den Oscar für MICHAEL CLAYTON direkt bekommen. In A BIGGER SPLASH spielen sie und Ralph Fiennes ein Ehepaar, das in Italien Urlaub macht und mit einem ehemaligen Liebhaber der Frau konfrontiert wird. Vielleicht kommt Swinton damit wieder auf’s Radar der Academy.

Maggie Smith in THE LADY IN THE VAN

Smith ist wohl einer der größten lebenden Darstellerinnen aus Großbritannien. Sechs Nominierungen und zwei Trophäen kann sie ihr Eigen nennen. Die letzte Nennung ist allerdings schon lange her: 2002 in Robert Altmans GOSFORD PARK. Es wäre also wieder mal wieder an der Zeit. Nicholas Hytners Tragikomödie THE LADY IN THE VAN erzählt die wahre Geschichte einer Freundschaft zwischen einem Mann und einer älteren Dame, die in einem Van vor seiner Einfahrt haust.

Amy Schumer in TRAINWRECK

Immer wieder tauchen die Darsteller aus Judd Apatow-Filmen in den Prognose-Listen auf. Ins finale Line-Up hat es von ihnen bisher jedoch nur Melissa McCarthy in dem von ihm produzierten BRIDESMAIDS geschafft. Der neue Film des Regisseurs ist voll auf seine Hauptdarstellerin Amy Schumer ausgelegt, die auch selbst das Drehbuch schrieb. Für die Globes könnte es auf jeden Fall reichen. Für die Oscars müsste die Comedy-Performance allerdings bahnbrechend sein und da habe ich ehrlich gesagt so meine Zweifel…

Michelle Williams in SUITE FRANCAISE

Schon im Vorjahr galt Williams als Favoritin, bevor der Film auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Zur Zeit des zweiten Weltkrieges spielt sie eine Französin, die sich im besetzten Frankreich in einen deutschen Soldaten verliebt. Ersten Aussagen zufolge, soll der Film qualitativ allerdings enttäuschen, was Williams‘ Chancen immens schmälern dürfte. Wenn sie allerdings grandios heraus sticht, kann sie sich auch in einem mittelmäßigen Film eine Nominierung erspielen.

Ist eure Favoritin dabei? Welcher Darstellerin würdet ihr endlich mal eine Nominierung oder sogar den Oscar wünschen?

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