Split | Jackie: Die First Lady | Manchester by the Sea


Als Casey (Anya Taylor-Joy) und ihre zwei Freundinnen Claire (Haley Lu Richardson) und Marcia (Jessica Sula) von Kevin (James McAvoy) entführt und in einen Keller gefangen werden, wird ihnen schnell klar dass Kevin ein Mann mit 23 Persönlichkeiten ist.

War M. Night Shyamalan nach seinen beiden Desastern Die Legende von Aang und After Earth eigentlich schon vollständig begraben, konnte er sich 2015 mit seiner Rückkehr zum kleinen Horrorfilm in Form von The Visit zumindest wieder etwas freischaufeln. Die Befreiung aus dem sprichwörtlichen Erdloch gelingt ihm zwar auch mit Split nicht komplett, aber am Ende bleibt ein solider Horror-Thriller der zwei starke Darbietungen von Anya Taylor-Joy und James McAvoy sowie eine spannende letzte Einstellung zu bieten hat. Vor allem entpuppt es sich als große Stärke, dass M. Night Shyamalan sehr schnörkellos arbeitet und nicht wie sonst vom ihm erwartet auf einen Twist hinarbeitet. Da fällt es auch nicht zu sehr ins Gewicht, dass dem Film im letzten Akt etwas die Luft ausgeht und ihm so eine bessere Wertung leider verwehrt bleibt. Aber die Chance könnte ja Glass nutzen.


Während eines Interview mit dem Time Magazine erzählt Jacqueline „Jackie“ Kennedy (Natalie Portman) von den Jahren im Weißen Haus, dem Attettat am 22. November 1963 in Dallas und den Tagen und Wochen danach.

Könnte man im ersten Moment meinen, Pablo Larraín ginge mit seinem Biopic über Jackie Kennedy auf Nummer sicher und liefert einen glatten Film der auf gewohnten Genre-Wege in Richtung Ziel schreitet, merkt man Jackie: Die First Lady am Ende doch deutlich den Einfluss von Produzent Darren Aronofsky an: Stellenweise wähnt man sich eher in einem Horrorfilm oder Psycho-Thriller als in einem Drama. Großer Anteil an diesem Gefühl hat die Musik von Mica Levi die zwischen ruhigen Momenten immer wieder dank einer fiebrig kurz gespielten Geige dem Zuschauer eine ganz schöne Gänsehaut hinterlässt. Natalie Portman spielt Jacky Kennedy mit der vollen Bandbreite ihres Könnens und wechselt spielend zwischen Anfangs verunsichert während einer Tour durch das Weiße Haus für eine CBS-TV-Special, am Boden zerstört und um Fassung ringend kurz nach dem Attentat in Dallas sowie den Tagen danach, und emotional distanziert – fast abgebrüht – während eines Interview, das als Rahmenhandlung gilt. Die hochkarätigen Nebendarsteller Greta Gerwig, Peter Sarsgaard als Robert Kennedy und John Hurt arbeiten ihr dabei gut zu, bleiben aber fast der Sache dienlich ein wenig unter ihrem Potenzial.


Als sein Bruder Joe (Kyle Chandler) unerwerwartet stirbt, kehrt Lee Chandler (Casey Affleck) in seine alte Heimatstadt Manchester zurück und trifft nicht nur auf seine Ex-Frau Randi (Michelle Williams), sondern auch auf seinen Neffen (Lucas Hedges) um den er sich jetzt kümmern soll.

Kenneth Lonergan ist nicht gerade dafür bekannt locker-flockige und kurzweilige Filme dem Publikum vorzusetzen und so lässt er auch bei Manchester by the Sea eine fast 2,5 Stunden dauernde Welle voller realer Emotionen über den Zuschauer hinwegdonnern. Neben dem starken Cast aus dem sich vor allem Casey Affleck und Lucas Hedges fast logisch am meisten herausstechen, ist ein großer Pluspunkt dass Lonergan eine Begebenheit die in der Vergangenheit von Lee und Randi passiert ist nicht erst als großer „Twist“ am Ende sondern recht schnell auflöst, um vor allem die Motive der Hauptfigur besser zu verdeutlichen. So bleiben wir bis zum Ende einfach Zeuge der stark gespielten Annäherung von Onkel und Neffe die einem trotz der insgesamt überdurchschnittlichen Laufzeit niemals ins Stocken kommt und stellenweise sehr zu Herzen geht.

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