Kategorie Original Score: ein kleiner Ausblick – Part II

DesplatConducting

Nach Part I, nun die Fortsetzung möglicher Oscar-Kandidaten in der Filmmusik-Kategorie. Bevor da jedoch angeknüpft wird, noch ein kleines Update: Wie die Academy of Motion Picture Arts and Sciences verkündet hat, wurden insgesamt 114 „Original Scores“ für die kommende Oscar-Verleihung als berechtigt eingestuft. Die Academy wäre allerdings nicht die Academy, wenn aussichtsreiche Kandidaten von vornherein abgelehnt werden. Erwischt hat es in diesem Jahr „Birdman“ von Antonio Sanchez und „Whiplash“ von Justin Hurwitz, die beide durch den übermäßigen Einsatz von Schlagzeug-Musik auf- und von AMPAS-Seiten durchffallen. Zu dieser Entscheidung kann man stehen wie man will – aus persönlicher Sicht kann ich es teilweise nachvollziehen – und das sage ich als jemand, der „Birdman“ geliebt hat.

Kommen wir aber zurück zur eigentlichen Thematik des Artikels: Da habe ich für euch heute Mica Levis „Under the Skin“ und Alexandre Desplats Chancen auf eine einfach, zweifach oder womöglich dreifach Nominierung: „The Grand Budapest Hotel“, „Unbroken“ und „The Imitation Game“.


„Under the Skin“ – Musik von Mica Levi

„Love“

Mica Levi ist ein unbeschriebenes Blatt in der Filmbranche, jedoch keineswegs unter Alternative- und Indie-Fachleuten. Dort ist sie mit ihrer Band Micachu & The Shapes tätig. Diese experimentellen Einflüsse erkennt man auch sofort an den ersten Tönen zum  Soundtrack von Jonathan Glazers „Under the Skin“. Musik die keineswegs schön zum anhören ist – pardon wenn ich jetzt damit jemanden persönlich angreife – jedoch eine unfassbare Stimmung auf der Leinwand erzeugt. Wohin könnte so eine Musik also besser hinpassen, als zu einem der, wenn nicht sogar dem unkonventionellsten Film des Jahres. Kritiker lieben es bereits, die Oscar-Stimmberechtigten ebenfalls?

„Death“


„The Grand Budapest Hotel“ – Musik von Alexandre Desplat

„Canto at Gabelmeister’s Peak“

Jedes Jahr beginne ich davon zu reden, dass es unter den Oscar-Kandidaten einen Komponisten gibt, der keineswegs fehlen darf: Alexandre Desplat. Ja ist es denn endlich soweit? Kann es das Jahr des Alexandre Desplat werden? Der sechsfache Oscar-Nominierte zählt in Hollywood zu den gefragtesten und auch am meisten arbeitenden Komponisten. Dass er am 15. Jänner eine oder womöglich mehrere Nominierungen erhalten wird, ist ein offenes Geheimnis. Doch für welchen der drei Filme bzw. für welchen der drei Filme nicht?

„Moonshine“


„Unbroken“ – Musik von Alexandre Desplat

„We Are Here“

Angelina Jolies Epos „Unbroken“ braucht auch eine Musik, die sie dahingehend passend unterstützt. Das Gute an Desplat ist, dass er sämtliche Genres beherrscht und durch seine musikalische Varietät beinahe jedes Mal den richtigen Ton trifft. So auch in „Unbroken“. Zwar wurde der Film mit gemischten Gefühlen aufgenommen, jedoch ist es nicht auszuschließen, dass Desplat auch hierfür eine Nominierung einheimsen könnte. Zugegebenermaßen ist es jedoch die unrealistischste aller Möglichkeiten.

„Coming Home“


„The Imitation Game“ – Musik von Alexandre Desplat

„The Imitation Game“

Es ist wohl sein heißestes Eisen im Rennen um den Goldjungen. Auch wenn „The Grand Budapest Hotel“ immer mehr an Fahrt gewinnt, so wird „The Imitation Game“ ebenfalls sehr gut bei den Oscar-Votern ankommen. Das immer wiederkehrende und sehr eindringliche Thema, begleitet durch den ganzen Film und fesselt von der ersten bis zur letzten Sekunde an. Ob es hierfür den längst überfälligen ersten Oscar geben wird?

„Alan Turing’s Legacy“

Über Johannes Marksteiner

Hauptberuflich: Radio-Redakteur und Sprecher Nebenberuflich: Passionierter Cineast
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