Breaking Bad – Staffel 2

Breaking Bad Staffel 2  Crynston

Das Ende der ersten Staffel war komplett offen und der Handlungsstrang um Tuco noch nicht beendet. Dies geschieht nun in den ersten zwei Episoden. Recherchen ergaben, dass die erste Staffel eigentlich neun Folgen beinhalten sollte, dann aufgrund des Autorenstreiks aber nur sieben Episoden lang war. Dies merkt man schon, doch trotz Abhandlung des Strangs um Tuco wirkt „Breaking Bad“ jedoch noch lange nicht episodenhaft. Einzelne Geschichten gibt es nämlich nach alle Storylines hängen zusammen. Es geht weiterhin darum, dass Walter seine Familie finanziell absichern möchte, falls er seinen Krebs nicht überlebt. Deshalb kocht er zusammen mit Jesse weiter Meth, doch nach Tucos Ableben, haben sie niemanden, an den sie große Mengen verkaufen können. Deshalb schlägt Jesse vor, dass sie sich ihr eigenes Netzwerk aufbauen und nicht mehr für jemanden arbeiten, sondern sie selbst der Boss sind. Dies bringt unweigerlich viele Probleme mit sich…Man hat die Handlung auf jeden Fall sehr gut weitergeführt. Immer noch gefällt die simple Grundidee einen Menschen furchtlos werden zu lassen, weil er sowieso nicht mehr lange Zeit zu leben hat. An dieser Idee ändert sich im Laufe der Staffel jedoch auch mal etwas. Es dreht sich weiterhin sehr viel um die Drogenszene, sogar noch stärker als dies schon in der vorherigen Staffel der Fall war. Sehr detailliert zeigt man die Drogenherstellung, aber auch wie sich ein Netzwerk langsam aufbaut und dann abstürzen kann. Ganz nebenbei gibt es wieder etwas Kritik am amerikanischen Gesundheitssystem und zahlreiche kreative Ideen, die sich besonders herausragend und kreativ in denn jeweiligen Eröffnungsszenen zeigen. Mal singt eine mexikanische Band in Videoclipmanier über den Aufstieg und den (möglichen) Fall eines Droganbarons namens Heisenbergs, mal werden Schlussszenen an den Anfang gestellt, ohne komplett etwas vorwegzunehmen oder ein pinkfarbener Teddy sticht aus einer Schwarz-weiß Szenerie heraus und treibt mit dem Kopf nach unten in einem Pool umher.

Die Drehbuchautoren sorgen immer mal wieder für Überraschungen und für Szenen, die man so sicherlich nicht erwartet hätte. Walter verwandelt sich dabei immer mehr zu einem Kriminellen. Selbst als seine Diagnose plötzlich recht optimistisch klingt, will er mit dem Drogenverkauf nicht aufhören. Außerdem zeigt sich auch in der zweiten Staffel sehr gut, was Drogen einem Menschen antun können. Hier möchte ich Euch Episode 5 mit dem Junkiepärchen und dem kleinen Jungen ans Herz legen. Dale Dickey, bekannt aus dem hervorragendem „Winter´s Bone“ mit Jennifer Lawrence und John Hawkes, liefert hier wieder mal eine fesselnde und grandios überzeugende Leistung als Junkiemutter ab. Dies wird jedoch weiterhin ohne die Moralkeule gezeigt, was ich als sehr lobenswert empfinde. Herausragend an dieser Episode ist vor allem der Einblick, den der Zuschauer von Jesse Pinkmanns Charakter erhält. Sowieso taucht Staffel 2 besonders in seinen Charakter tiefer ein. Staffel-Highlight ist für mich die Zuneigung zur Nachbarin Jane (Krysten Ritter aus Apartment 23), die durch Jesse rückfällig wird und nach gemeinsamen Drogenexzessen dessen Liebe ein tragisches Ende nimmt.

Breaking Bad Staffel 2 Dale Dickey

Die Atmosphäre ist ähnlich geblieben, der Grundton bleibt dabei meist ziemlich ernst oder sehr schwarzhumorig, welches das Treiben oft auflockert. Das Tempo ist generell sehr hoch, die Handlung abwechslungsreich und unvorhersehbar, genauso das Treiben der Hauptfigur Walter White. Noch grandioser verkörpert als in Staffel 1 durch Bryan Cranston. Die insgesamt 13 Episoden vergehen rasend schnell. Die Mischung aus Spannung, etwas Action, vielen Emotionen und schwarzem Humor ist sehr stimmig. Das Ende ist dann erneut sehr offen und die Handlung besitzt noch immer enorm viel Potenzial.

Fazit: Was mit Staffel Eins begann wird in der zweiten Runde weiter ausgeführt und in die Tiefe gearbeitet bzw. nimmt nur größere Dimensionen an. Die Handlung ist interessant und wirkt erstaunlicherweise niemals konstruiert und wartet mit zahlreichen kreativen Ideen auf. Die Figurenzeichnung ist interessant, bietet kaum Klischees und ist wirklich sehr gelungen. Die Darsteller spielen allesamt sehr gut, doch gerade Cranston und Paul sorgen dafür, dass die Serie so gut funktioniert. Die gewonnen Emmys der beiden sind definitiv hochverdient. Dazu gibt es eine passende Inszenierung, die manchmal sogar mal leicht verspielt wird und aus rein handwerklicher Sicht kaum besser zu machen ist. Die Atmosphäre ist vielseitig. Es wird manchmal wirklich böse, ernst, düster, dramatisch und intensiv, nebenbei bekommt man aber auch immer wieder lockere, lustige und amüsante Szenen zu sehen. Freunde des schwarzen Humors werden jedenfalls einiges zu lachen haben. Daraus resultiert der starke Unterhaltungswert, der besser eigentlich nicht sein kann. Ein paar überraschend blutige Effekte und die starke Musik runden die zweite Staffel ab und somit ist „Breaking Bad“ der Perfektion wirklich sehr nahe. Ob dies noch getoppt werden kann, bleibt abzuwarten. Ich werde berichten! 😉

910  Breaking Bad Staffel 2

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