The Broken Circle (OT: The Broken Circle Breakdown)

Broken Circle

Elise ist eine junge Tattoowiererin, Didier Sänger einer Blue-Grass-Band. Sie ist Realistin, er ein Träumer. Er spricht, sie hört zu. Er ist ein hoffnungsloser Romantiker, sie hatte bereits eine Menge Liebhaber. Trotz aller Unterschiede verlieben sich die Beiden auf Anhieb ineinander und eine wunderschöne Zeit sowohl beruflich und privat beginnt, die in die Geburt einer gemeinsamen Tochter gipfelt. Doch wie das zu großen gefühlvollen Dramen gehört, ist dieses Glück nicht dauerhaft, sondern wird schwer erschüttert, als ihre Tochter schwer erkrankt…

Die Thematik von „Broken Circle Breakdown“ ist ein echter Runterzieher, aber Regisseur Felix Van Groeningen schafft in seiner erst zweiten Regiearbeit immer Platz für schöne Momente, die zu Herzen rühren. Die gemeinsamen musikalischen Auftritte des ungleichen Paares sind weitere Highlights, die Songs emotional und mitreißend. Die beiden Hauptdarsteller Johan Heldenbergh und Veerle Baetens bilden gerade in diesen Sequenzen eine sehr homogene Einheit und liefern insgesamt herausragende Arbeit ab.

Das Werk wird nicht chronologisch erzählt und auch wenn das in anderen Filmen dazu oftmals führt, dass die Emotionalität auf der Strecke bleibt, wird hier der Zuschauer auf eine Achterbahn der Gefühle geschickt. Tieftraurige und erschütternde Momente, treffen auf Lebensbejahende. Die Dialoge sind dabei tiefgründig und intelligent geschrieben, Konflikte wie zwischen Glaube und Ethik werden in die Gesamtgeschichte meisterhaft eingewoben, ohne aufdringlich zu wirken. Und wer bis dahin noch nicht emotional völlig mitgerissen wurde, der ist dies spätestens in den letzten 20 Minuten.

„The Broken Circle „Breakdown“ wurde völlig zurecht für den „Auslandsoscar“ nominiert und schafft es gerade wegen der ungewöhnlichen Musik sich von den Filmen, die sich mit dem Kindstod und den Umgang bzw. der Verarbeitung von den Eltern beschäftigen weit abzuheben. Es ist ein sehr realistischer Film, der geschickt gängige Klischees umschifft und dafür sorgt, dass er zu den emotionalsten Kinoerfahrungen des vergangenen Jahres gehört. Gehört in das Pflichtprogramm jedes Cineasten dieses Jahr!


Belgien – 2013 – 1 Std. 51 Min.
Regie: Felix Van Groeningen
mit Johan Heldenbergh, Veerle Baetens
Genre: Drama / Romanze / Musik

Oscarnominierung:

  • Bester Auslandsfilm (Belgien)
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